Antriebswende: Elektro-Lkw-Kosten sinken schneller als gedacht

Antriebswende: Elektro-Lkw-Kosten sinken schneller als gedacht

Die Antriebswende im Straßengüterverkehr ist ein entscheidender Schritt zur Erreichung der Klimaziele. Elektrisch angetriebene Lastkraftwagen (Elektro-Lkw) werden dank sinkender Kosten für Batteriesysteme und Brennstoffzellen zunehmend wettbewerbsfähig. Kostensenkungen bei Batterien und Brennstoffzellen ermöglichen die Marktdurchdringung dieser umweltfreundlichen Fahrzeuge. Eine umfassende Ladeinfrastruktur und gezielte Investitionen in die Produktion sind dabei unerlässlich. Während batterieelektrische Lkw bereits kosteneffizient und alltagstauglich sind, bieten Brennstoffzellen-Lkw in schwer elektrifizierbaren Regionen Potenzial. Politische Maßnahmen zur Förderung emissionsfreier Lkw tragen maßgeblich zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bei.

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von Harald M. Depta

Der Autor | Schreiberling | Experte. Seit über 10 Jahren in dem Bereich tätig. Ich bin Fachdozent und Referent, Projektplaner für E-Mobilität & PV, Kenner der Branche.

Elektrisch angetriebene Lkw: Ein bald alltäglicher Anblick auf unseren Straßen

Dank sinkender Kosten für Batterien und Brennstoffzellen könnten elektrisch angetriebene Lkw schon bald zahlreich auf den Straßen unterwegs sein. Eine umfassende Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe verdeutlicht, dass diese Fahrzeuge in naher Zukunft nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich attraktiv sein werden. Die Studie appelliert zudem an Politik und Industrie, die notwendige Infrastruktur zügig auszubauen, um diese Entwicklung zu unterstützen und die Klimaziele zu erreichen.

Technologische Fortschritte und Kostenreduktion

Die Untersuchung des Fraunhofer-Instituts zeigt, dass elektrisch angetriebene Lkw erheblich von den sinkenden Kosten für Batterien und Brennstoffzellen profitieren könnten. Dies ist ein entscheidender Faktor, um den Marktanteil dieser umweltfreundlichen Fahrzeuge zu erhöhen und somit einen wesentlichen Beitrag zu den nationalen und internationalen Klimazielen zu leisten.

Analyse der Schlüsselkomponenten

Die Forscher des Fraunhofer-Instituts haben eine gründliche Analyse der Kostenentwicklung der Hauptkomponenten emissionsfreier Lkw durchgeführt. Dabei wurden Daten aus einer “Nature Energy”-Studie sowie weiteren relevanten Publikationen ausgewertet.


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Die Ergebnisse zeigen, dass die Kosten für Batteriesysteme und Brennstoffzellen in den nächsten Jahren schneller sinken werden als ursprünglich prognostiziert. Insbesondere die Gesamthaltungskosten (Total Cost of Ownership, TCO) von elektrisch angetriebenen Lkw wurden den Kosten konventioneller Lkw für die Jahre 2020, 2030 und 2040 gegenübergestellt.

Kostenentwicklung: Schneller als erwartet

Die Studie zeigt, dass die Kosten für Batteriesysteme in naher Zukunft unter 200 EUR/kWh fallen könnten und bis in die späten 2040er Jahre auf etwa 100 EUR/kWh sinken. Bei Brennstoffzellen wird erwartet, dass die Kosten in den späten 2030er Jahren auf etwa 150 EUR/kW fallen. Allerdings gibt es bei Brennstoffzellen aufgrund des geringeren Entwicklungsstands noch größere Unsicherheiten.

Vorteile der batterieelektrischen Lkw

Batterieelektrische Lkw bieten eine kosteneffiziente Lösung, die das Kostenniveau heutiger Diesel-Lkw bald unterschreiten könnte. Diese Fahrzeuge profitieren von der kostengünstigen Massenproduktion von Batterien und Komponenten, die durch die breite Einführung von batterieelektrischen Pkw ermöglicht wurde.


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Die Technik ist mittlerweile so ausgereift, dass batterieelektrische Lkw die erforderlichen Reichweiten und Nutzlasten für die meisten logistischen Anwendungen bieten können.

Herausforderungen für Brennstoffzellen-Lkw

Während batterieelektrische Lkw bereits eine praktikable und wirtschaftlich attraktive Option darstellen, stehen Brennstoffzellen-Lkw noch vor einigen Herausforderungen. Die Kosten für Wasserstoff und die weniger fortgeschrittene Technologie stellen derzeit Hindernisse dar. Dennoch bleibt die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich wichtig, da Brennstoffzellen-Lkw in schwer elektrifizierbaren Regionen oder bei Spezialtransporten eine sinnvolle Ergänzung darstellen könnten.

Notwendige Maßnahmen: Infrastruktur und Produktion

Die Forscher des Fraunhofer-Instituts betonen, dass zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Straßengüterverkehr ein schneller Übergang zu emissionsfreien Lkw notwendig ist. Dies erfordert die Unterstützung der Massenproduktion von batterieelektrischen Lkw sowie sofortige Investitionen in Stromnetze und Ladeinfrastruktur.


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Eine priorisierte Förderung von batterieelektrischen Lkw wird als eine politische No-Regret-Option angesehen, die Unsicherheiten reduziert und öffentliche Budgets effizient nutzt.

Politische Empfehlungen zur Förderung der Antriebswende

Um die Klimaziele zu erreichen, empfiehlt die Studie, die Produktionskapazitäten für elektrisch angetriebene Lkw zu erhöhen und eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu schaffen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Marktdurchdringung zu beschleunigen und die notwendigen Emissionsreduktionen im Straßengüterverkehr zu erreichen

Schlüsselkomponenten und ihre Auswirkungen auf die Kostenentwicklung

Die detaillierte Analyse des Fraunhofer-Instituts zeigt, dass die Kosten für die Schlüsselkomponenten emissionsfreier Lkw, nämlich Batterien und Brennstoffzellen, in den kommenden Jahren erheblich sinken werden. Diese Kostenreduktionen werden durch technologische Fortschritte und Skaleneffekte in der Produktion erreicht.


Fachseminare, Zertifikatskurse, Webinare


Die umfassende Studie, die Daten aus “Nature Energy” und weiteren relevanten Publikationen nutzt, vergleicht die prognostizierten Kostenentwicklungen mit den notwendigen technologischen Durchbrüchen. Besonders die Gesamthaltungskosten (Total Cost of Ownership, TCO) von elektrisch angetriebenen Lkw im Vergleich zu konventionellen Lkw werden für die Jahre 2020, 2030 und 2040 analysiert.

Prognosen zur Kostensenkung und ihre Bedeutung

Die Untersuchung zeigt, dass die Kosten für Batteriesysteme für schwere Lkw schneller sinken werden als ursprünglich erwartet. Während frühere Studien konservativere Schätzungen vornahmen, prognostiziert die Fraunhofer-Studie, dass die Kosten für Batteriesysteme bald unter 200 EUR pro Kilowattstunde (kWh) liegen könnten und in den späten 2040er Jahren sogar auf etwa 100 EUR/kWh fallen könnten. Diese Entwicklung macht batterieelektrische Lkw zunehmend wettbewerbsfähig.


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Für Brennstoffzellen prognostiziert die Studie, dass die Kosten in den späten 2030er Jahren auf etwa 150 EUR pro Kilowatt (kW) sinken könnten. Allerdings weist die Untersuchung auf größere Unsicherheiten bei Brennstoffzellen hin, da diese Technologie noch weniger weit entwickelt ist als Batterietechnologien.

Batterieelektrische Lkw: Kosteneffizienz und Marktreife

Die Studie unterstreicht, dass batterieelektrische Lkw voraussichtlich das Kostenniveau heutiger Diesel-Lkw bald unterschreiten könnten. Diese Fahrzeuge profitieren von der kostengünstigen Massenproduktion von Batterien und Komponenten, die durch die breite Einführung von batterieelektrischen Pkw ermöglicht wurde. Durch die technologische Reife und die Wirtschaftlichkeit sind batterieelektrische Lkw mittlerweile in der Lage, die erforderlichen Reichweiten und Nutzlasten für die meisten logistischen Anwendungen zu bieten.

Marktnischen und Herausforderungen für Brennstoffzellen-Lkw

Während batterieelektrische Lkw bereits eine praktikable und wirtschaftlich attraktive Option darstellen, gibt es spezifische Einsatzgebiete, in denen Brennstoffzellen-Lkw ihre Vorteile ausspielen können.


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Insbesondere in schwer elektrifizierbaren Regionen oder bei Spezialtransporten, wo lange Reichweiten und flexible Einsatzmöglichkeiten erforderlich sind, könnten Brennstoffzellen-Lkw eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Die ausreichende Verfügbarkeit von Wasserstoff bleibt jedoch eine zentrale Voraussetzung für ihren Erfolg.

Empfehlungen zur Förderung der Produktion und Infrastruktur

Um die notwendigen Emissionsreduktionen im Straßengüterverkehr zu erreichen, ist ein schneller Übergang zu emissionsfreien Lkw erforderlich. Dies erfordert die Unterstützung der Massenproduktion von batterieelektrischen Lkw sowie sofortige Investitionen in Stromnetze und Ladeinfrastruktur.


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Die priorisierte Förderung von batterieelektrischen Lkw wird als eine politische No-Regret-Option angesehen, die Unsicherheiten reduziert, öffentliche Budgets effizient nutzt und klare Richtungsweisungen für den Logistikmarkt setzt. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um Verzögerungen zu vermeiden und die notwendigen Emissionsziele zu erreichen

Schlussfolgerung

Die Antriebswende im Straßengüterverkehr ist nicht nur eine technologische Notwendigkeit, sondern auch ein entscheidender Schritt zur Erreichung der Klimaziele. Die sinkenden Kosten für Batterien und Brennstoffzellen eröffnen neue Möglichkeiten für elektrisch betriebene Lkw, die in naher Zukunft wirtschaftlich konkurrenzfähig sein werden. Um diese Entwicklung zu unterstützen, sind gezielte Investitionen in Infrastruktur und Produktion notwendig. Die priorisierte Förderung von batterieelektrischen Lkw stellt eine effiziente und zukunftsweisende Lösung dar, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet.

 

 

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