Optimierte Stromtarife für Elektroautos: So sparen sie beim Laden

Optimierte Stromtarife für Elektroautos: So sparen sie beim Laden

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von Harald M. Depta

energiefahrer | Top Dozent | Visionär | Schreiberling | Top Experte für Energie und Elektromobilität

Dynamische Stromtarife und flexible Netzentgelte ermöglichen es Haushalten, die Kosten für das Laden von Elektroautos erheblich zu senken. Durch geschickte Nutzung günstiger Tarifzeiten lassen sich Einsparungen von bis zu 68 % realisieren. Voraussetzung dafür sind intelligente Messsysteme (Smart Meter), die den Stromverbrauch steuern und optimieren. Zusätzlich bietet das bidirektionale Laden ein weiteres Sparpotenzial: Elektroautos können überschüssige Energie ins Stromnetz zurückspeisen, wodurch unter bestimmten Bedingungen sogar negative Stromkosten möglich werden. Damit dieses Modell in der Praxis funktioniert, sind jedoch regulatorische Anpassungen erforderlich. Die Anschaffung einer eigenen Wallbox kann sich ebenfalls lohnen, da sie langfristig die Stromkosten reduziert. Insgesamt zeigt sich, dass smarte Ladetechnologien nicht nur wirtschaftliche Vorteile bieten, sondern auch zur Stabilität des Stromnetzes beitragen und die Nutzung erneuerbarer Energien fördern.
Revolution der Stromtarife für Elektrofahrzeuge

Die Elektromobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung, doch hohe Anschaffungskosten und eine begrenzte Ladeinfrastruktur schrecken viele potenzielle Käufer ab. Ein entscheidender Faktor, der das private Laden attraktiver macht, sind neue dynamische Stromtarife und reformierte Netzentgelte. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Kosten für das Laden zu Hause um bis zu zwei Drittel senken lassen – und unter bestimmten Bedingungen können E-Auto-Besitzer sogar Geld verdienen.

Dynamische Stromtarife: Wie sie funktionieren

Traditionelle Stromtarife bieten einen festen Preis pro Kilowattstunde, unabhängig von der Tageszeit oder der Stromnachfrage.


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Im Gegensatz dazu orientieren sich dynamische Stromtarife stündlich an den Großhandelsmarktpreisen. Dies eröffnet Haushalten und Unternehmen mit Elektrofahrzeugen die Möglichkeit, gezielt dann zu laden, wenn der Strompreis besonders niedrig ist.

Welche Vorteile bieten dynamische Tarife?
  • Kostenersparnis: Wer den Ladezeitpunkt geschickt wählt, kann laut der Studie von Neon und Rabot Energy seine Kosten um bis zu 33 % senken.
  • Mehr Nachhaltigkeit: Da günstige Strompreise oft mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien einhergehen, fördert dies die Nutzung von grünem Strom.
  • Flexibilität: Kunden können je nach Anbieter gezielt zu den günstigsten Stunden laden, etwa nachts oder an sonnigen Wochenenden.

Netzentgelte: Neue Preismodelle für Elektroauto-Ladung

Neben den Stromtarifen spielen die Netzentgelte eine wesentliche Rolle bei den Ladekosten.


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Ab April müssen Netzbetreiber zeitvariable Netzentgelte anbieten. Das bedeutet, dass die Kosten für die Netznutzung zu unterschiedlichen Tageszeiten variieren.

Wie profitieren Haushalte?
  • Günstigere Preise tagsüber und nachts: Besonders niedrige Netzentgelte fallen häufig mittags, wenn viel Solarstrom produziert wird, oder nachts, wenn die Netzlast gering ist.
  • Bis zu 68 % Einsparung möglich: Wer sowohl die dynamischen Stromtarife als auch die variablen Netzentgelte nutzt, kann laut der Studie seine Kosten um bis zu 68 % senken.

Ein Beispiel aus der Studie zeigt, dass sich in Stromnetzen von Berlin und Bayern erhebliche Einsparpotenziale ergeben – ohne dass Fahrer auf Mobilität verzichten müssen.

Smart Meter: Voraussetzung für intelligentes Laden

Eine zentrale Voraussetzung für das effiziente Nutzen von dynamischen Tarifen ist ein sogenannter Smart Meter.


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Dieses Gerät misst den Stromverbrauch in Echtzeit und ermöglicht eine automatische Steuerung des Ladezeitpunkts.

Aktuelle Verbreitung von Smart Metern
  • Ernüchternde Zahlen: In Deutschland besitzen derzeit nur 1,9 % der Haushalte ein solches Gerät.
  • Aufholbedarf: Die Bundesnetzagentur plant, den Smart-Meter-Rollout zu beschleunigen und insbesondere Haushalte mit hohem Stromverbrauch sowie Photovoltaikanlagen zu priorisieren.

Bidirektionales Laden: Elektroautos als Stromspeicher

Ein weiteres Modell, das in Zukunft erhebliche Vorteile für E-Auto-Besitzer bieten könnte, ist das bidirektionale Laden.


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Dabei wird nicht nur Strom aus dem Netz bezogen, sondern überschüssige Energie aus der Fahrzeugbatterie kann auch wieder zurückgespeist werden.

Wie kann man mit bidirektionalem Laden Geld verdienen?
  • Profit durch Stromrückspeisung: Haushalte könnten zu Zeiten hoher Strompreise überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und eine Vergütung erhalten.
  • Negative Stromrechnung möglich: In Zukunft könnte dies sogar zu einer „negativen Stromrechnung“ führen, bei der das Elektroauto mehr Geld einbringt als es verbraucht.
  • Technische und regulatorische Hürden: Damit diese Möglichkeit breit verfügbar wird, sind neue gesetzliche Rahmenbedingungen und Schnittstellen notwendig.

Lohnt sich eine eigene Wallbox? Privat oder gewerblich?

Eine eigene Ladestation bringt sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen langfristige Vorteile. Doch je nach Nutzung gibt es Unterschiede:


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Während private Nutzer von niedrigeren Strompreisen und Autarkie profitieren, stehen für gewerbliche Nutzer steuerliche Vorteile, Lastmanagement und die Abrechnung mit Mitarbeitern oder Kunden im Fokus.

Wann lohnt sich eine Wallbox?

Privat: Wer regelmäßig zu Hause lädt, spart im Vergleich zur öffentlichen Ladesäule bis zu 600 € pro Jahr – vor allem mit PV-Strom oder dynamischen Tarifen.
Gewerblich: Unternehmen profitieren von steuerlichen Vorteilen, optimierter Ladeinfrastruktur und flexiblen Abrechnungsmöglichkeiten für Flotten, Mitarbeiter oder Kunden.

Ob privat oder gewerblich – eine Wallbox kann sich je nach Nutzung innerhalb weniger Jahre amortisieren. Wer zusätzlich auf Photovoltaik setzt oder intelligente Steuerungen nutzt, spart langfristig noch mehr.


Wallbox privat vs. gewerblich: Die wichtigsten Unterschiede


Ein Heimladegerät kann sich somit innerhalb weniger Jahre amortisieren, insbesondere wenn dynamische Tarife und variable Netzentgelte genutzt werden.

Fazit: Die Zukunft des günstigen Ladens

Die Kombination aus dynamischen Stromtarifen, zeitvariablen Netzentgelten und der Nutzung intelligenter Messsysteme macht das Laden von Elektrofahrzeugen nicht nur deutlich günstiger, sondern perspektivisch sogar profitabel. Wer frühzeitig auf intelligentes Laden setzt, kann seine Mobilitätskosten erheblich senken und zur Netzstabilität beitragen.


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Langfristig wird bidirektionales Laden eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen und Elektroautos zu einem integralen Bestandteil des Stromnetzes machen. Die zusätzliche Überlegung: Die Kombination von Solaranlage und variablen Stromtarif.


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Das ist sinnvoll weil optimal einsetzbar, wenn der Stromverbrauch hoch ist, die Solaranlage nicht ausreichend eigenen Strom erzeugen kann. Sprechen wir darüber: energiefahrer.de



Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Wie kann ich einen dynamischen Stromtarif nutzen?
Um von dynamischen Tarifen zu profitieren, benötigen sie einen Stromanbieter, der diese Tarife anbietet, sowie idealerweise ein Smart Meter zur automatisierten Steuerung.

Welche Netzbetreiber bieten variable Netzentgelte an?
Ab April müssen alle Netzbetreiber zeitvariable Netzentgelte anbieten, die je nach Region unterschiedlich ausfallen.

Kann ich mit einem Elektroauto wirklich Geld verdienen?
Ja, durch bidirektionales Laden kann überschüssiger Strom in das Netz eingespeist werden. Bei hohen Strompreisen kann dies finanziell attraktiv sein.

Lohnt sich die Anschaffung einer Wallbox?
Ja, eine eigene Wallbox spart langfristig Kosten, vor allem in Kombination mit dynamischen Tarifen und günstigen Netzentgelten.

Sind Smart Meter Pflicht für intelligentes Laden?
Ja, ein Smart Meter ist erforderlich, um den Stromverbrauch in Echtzeit zu messen und Ladezeiten optimal anzupassen.

Welche Anbieter bieten dynamische Tarife an?
Spezialisierte Anbieter wie Octopus Energy oder Rabot Energy bieten bereits heute dynamische Tarife für Haushalte mit E-Autos an.

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