Deutschlands Klimarettung: Überraschende Energiewende-Trends

Deutschlands Klimarettung: Überraschende Energiewende-Trends

Deutschland zeigt sich in der internationalen Energiepolitik keineswegs als Einzelgänger. Die umfassende Analyse von Wolfgang Gründinger verdeutlicht, dass viele Länder parallel den Kohleausstieg und den Verzicht auf Atomstrom vorantreiben. Während der Anteil der Atomkraft am weltweiten Strommix signifikant zurückging, setzt Deutschland verstärkt auf erneuerbare Energien und verfolgt konsequent seine Klimarettung. Beispiele wie Dänemark und die Niederlande illustrieren den erfolgreichen Ausbau nachhaltiger Energien. Dennoch bleiben einige Länder wie Tschechien eine Ausnahme, indem sie weiterhin stark auf Atomenergie setzen. Deutschlands Fortschritte und Herausforderungen in der Energiepolitik unterstreichen die Bedeutung globaler Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft.

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von Harald M. Depta

Der Autor | Schreiberling | Experte. Seit über 10 Jahren in dem Bereich tätig. Ich bin Fachdozent und Referent, Projektplaner für E-Mobilität & PV, Kenner der Branche.

Viel mehr weltweite Dynamik in der Energiewende, als oft gedacht

Deutschland hat in den letzten Jahren durch ambitionierte Klimaziele und den Ausstieg aus der Kohle- und Atomkraft weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Doch wie steht die Bundesrepublik im internationalen Vergleich tatsächlich da? Wolfgang Gründinger, Publizist und Aktivist, hat die Daten analysiert und kommt zu überraschenden Ergebnissen: Deutschland ist kein Einzelgänger in der Energiepolitik. Dieser Artikel beleuchtet die internationalen Trends bei der Energieerzeugung und zeigt, wie sich Deutschlands Bemühungen in ein globales Bild einfügen.

Deutschland und der globale Energiemarkt

Wolfgang Gründinger macht deutlich, dass Deutschland keineswegs allein auf der Welt den Kohleausstieg und den Verzicht auf Atomstrom vorantreibt. In seinem Blogbeitrag präsentiert er verschiedene Grafiken, die den Rückgang des Atomstroms und der Kohleenergie weltweit veranschaulichen.


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So sank der Anteil der Atomkraft am globalen Strommix von 15 Prozent im Jahr 1985 auf 9 Prozent im Jahr 2023. Auch der Kohleanteil fiel von 37,9 Prozent auf 35,5 Prozent im gleichen Zeitraum. Diese Entwicklungen zeigen, dass der Trend weg von fossilen Energieträgern global ist.

Der weltweite Rückgang von Kohle und Atomkraft

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt sind Kohle- und Atomkraft auf dem Rückzug. Griechenland, Großbritannien, Dänemark, Spanien, Portugal, Israel und Rumänien sind Beispiele für Länder, die schneller als Deutschland den Kohleausstieg vorantreiben. Diese Länder setzen vermehrt auf erneuerbare Energien und haben ihre Atomkraftwerke größtenteils stillgelegt.


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Auch die USA und Chile folgen Deutschland in ihren Plänen zum Kohleausstieg und setzen verstärkt auf nachhaltige Energiequellen.

Dänemark: Vorreiter bei Windenergie

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist Dänemark. Bereits 2013 produzierte das Land genauso viel Strom aus Windenergie wie aus Kohle. Heute stammen 57,7 Prozent des dänischen Stroms aus Windkraft, während Kohle nur noch 7,9 Prozent ausmacht. Dänemark zeigt, dass eine konsequente Umstellung auf erneuerbare Energien nicht nur möglich, sondern auch äußerst erfolgreich sein kann

Frankreichs schwindende Atomkraft

Interessanterweise hat sogar Frankreich, bekannt für seine starke Abhängigkeit von Atomenergie, den Anteil der Atomkraft an seiner Stromproduktion reduziert. Im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei 78 Prozent, 2023 waren es nur noch 65 Prozent.


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Gleichzeitig wächst der Anteil von Wind- und Solarenergie, wenn auch langsamer als in anderen Ländern. 2023 stammten knapp 9,5 Prozent des französischen Stroms aus Windkraft und rund 4,5 Prozent aus Solarenergie.

Die erneuerbare Revolution in den Niederlanden

Die Niederlande haben seit 2015 einen bemerkenswerten Wandel vollzogen. Der Kohleanteil an der Energieproduktion fiel von 36,14 Prozent auf 6,9 Prozent im Jahr 2023.


Veränderungen im Energiemix zwischen 1985 und 2023


Gleichzeitig stieg der Anteil an Windenergie von 6,9 Prozent auf 23,7 Prozent und der Anteil an Solarenergie von einem Prozent auf beeindruckende 17,3 Prozent. Diese Entwicklung unterstreicht den Erfolg der niederländischen Energiepolitik hin zu erneuerbaren Energien und deutlich weniger CO2.

Polen und Tschechien: Ausnahmen bestätigen die Regel

Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Polen setzt weiterhin stark auf Kohle, obwohl der Anteil von 95 Prozent im Jahr 2000 auf 61 Prozent im Jahr 2023 gesunken ist. Windenergie machte 2023 14 Prozent und Solarenergie 7 Prozent der polnischen Stromproduktion aus.


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Tschechien hingegen verdoppelte seinen Anteil an Atomstrom von 20 Prozent auf 40 Prozent und baut kaum erneuerbare Energien aus. Dies zeigt, dass die Energiewende in Europa unterschiedlich schnell und mit verschiedenen Schwerpunkten voranschreitet.

Neue Atomkraftwerke: Ein umstrittener Trend

Trotz des globalen Trends weg von Atomenergie, planen einige Länder den Bau neuer Atomkraftwerke. Tschechien, die Slowakei, Rumänien, Bulgarien, die Niederlande, Finnland und England haben entweder den Bau begonnen oder stehen kurz davor. Auch Polen und Italien erwägen den Einstieg in die Atomstromproduktion. Diese Entwicklung zeigt, dass die Rolle der Atomkraft in der zukünftigen Energiepolitik weiterhin kontrovers diskutiert wird.

Deutschlands Fortschritte und Herausforderungen

Während Deutschland weltweit oft als Vorreiter der Energiewende angesehen wird, gibt es auch Kritikpunkte und Herausforderungen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht voran, aber es gibt Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit und der wirtschaftlichen Auswirkungen.


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Zudem wird der Atomausstieg von einigen Experten als voreilig kritisiert, da andere Länder weiterhin auf diese Energiequelle setzen. Dennoch bleibt Deutschland entschlossen, seine Klimaziele zu erreichen und ein nachhaltiges Energiesystem zu schaffen.

Erneuerbare Energien als globale Lösung

Die globale Energiewende zeigt, dass erneuerbare Energien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Länder wie Dänemark, die Niederlande und Frankreich machen beeindruckende Fortschritte beim Ausbau von Wind- und Solarenergie.


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Diese Beispiele zeigen, dass ein nachhaltiges Energiesystem möglich ist und dass internationale Zusammenarbeit und Technologieaustausch entscheidend sind, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Deutschland spielt in diesem Prozess eine wichtige Rolle, indem es innovative Lösungen und Best Practices teilt.

Die Behauptungen sind also falsch

Deutschland steht nicht allein da, wenn es um den Kohleausstieg und den Ausbau erneuerbarer Energien geht. Die globale Entwicklung zeigt, dass viele Länder ähnliche Schritte unternehmen und dass der Anteil von Kohle- und Atomstrom weltweit abnimmt. Trotz der Herausforderungen und der Kritikpunkte bleibt Deutschland ein wichtiger Akteur in der internationalen Energiepolitik und trägt wesentlich zur Erreichung der globalen Klimaziele bei. Indem es innovative Lösungen entwickelt und teilt, kann Deutschland weiterhin eine führende Rolle in der globalen Energiewende spielen.

FAQs

Warum setzt Deutschland auf den Kohleausstieg? Deutschland hat sich für den Kohleausstieg entschieden, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und seine Klimaziele zu erreichen. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende.

Welche Länder sind schneller im Kohleausstieg als Deutschland? Länder wie Griechenland, Großbritannien, Dänemark, Spanien, Portugal, Israel und Rumänien haben schneller als Deutschland Maßnahmen zum Kohleausstieg ergriffen.

Wie hat sich der Anteil von Atomstrom weltweit verändert? Der Anteil von Atomstrom am globalen Strommix ist von 15 Prozent im Jahr 1985 auf 9 Prozent im Jahr 2023 gesunken.

Warum hat Dänemark so viel Windenergie? Dänemark hat frühzeitig in den Ausbau der Windenergie investiert und profitiert von günstigen geografischen Bedingungen sowie einer starken politischen Unterstützung für erneuerbare Energien.

Warum baut Tschechien weiterhin auf Atomkraft? Tschechien setzt auf Atomkraft, um seine Energieversorgung zu sichern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Der Anteil der Atomenergie hat sich dort von 20 Prozent auf 40 Prozent verdoppelt.

Welche Rolle spielen erneuerbare Energien in der globalen Energiewende? Erneuerbare Energien sind ein zentraler Bestandteil der globalen Energiewende. Sie tragen dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, Treibhausgasemissionen zu senken und nachhaltige Energiesysteme zu schaffen.

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