PV Eigenverbrauch steuerfrei 2025: Die neuen Regeln
Seit Januar 2025 gilt die Photovoltaik Steuerbefreiung 30 kWp für alle Gebäude-Arten gleich. Früher durften Mehr-Familien-Häuser nur 15 kWp pro Wohnung steuerfrei betreiben. Jetzt sind es einheitlich 30 kWp pro Wohn- oder Gewerbe-Einheit. Das macht PV-Anlagen viel einfacher. Die Steuer-Befreiung umfasst drei Bereiche.
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Erstens entfällt die Einkommen-Steuer auf Einspeise-Vergütung und Eigenverbrauch. Zweitens gibt es keine Umsatz-Steuer beim Anlagen-Kauf. Drittens müssen Betreiber keine Umsatz-Steuer auf selbst genutzten Strom zahlen. Die Gesamt-Leistung pro Betreiber darf 100 kWp nicht überschreiten. Wer diese Grenze überschreitet, verliert die Steuer-Befreiung für alle seine Anlagen. Diese Regel verhindert Missbrauch durch große Gewerbe-Betreiber.
Versteckte Förderungen durch EEG Eigenverbrauch Subventionen
Der echte Wert von Solar-Strom zeigt sich am Börsen-Preis. Dieser liegt 2025 bei etwa 5 Cent pro kWh. Haus-Besitzer sparen aber 32 Cent pro kWh durch Eigenverbrauch. Die Differenz von 27 Cent ist eine versteckte Förderung. Diese erscheint nicht im Bundes-Haushalt. Die versteckte Förderung entsteht durch zwei Wege.
Erstens zahlen Eigenverbrauch-Haushalte Fest-Preise für Netz-Strom. Sie beziehen aber vor allem dann Strom, wenn die Börsen-Preise hoch sind. Das passiert morgens, abends und im Winter. Andere Kunden zahlen diese Mehr-Kosten mit. Zweitens entfallen für selbst erzeugten Strom alle Abgaben. Das sind Strom-Steuer, Netz-Entgelte und Umlagen. Das Strom-Netz muss aber trotzdem voll bereit stehen. Diese Kosten tragen andere Verbraucher und Steuer-Zahler.
Netzentgelte Eigenverbrauch PV: Wer zahlt die Kosten?
Das Strom-Netz wird für den höchsten Verbrauch ausgelegt. Das ist meist an kalten Winter-Abenden. Zu dieser Zeit nutzen auch Haushalte mit PV-Anlagen das Netz voll. Eine Solar-Anlage spart also keine Netz-Kosten. Die Infrastruktur muss komplett bereit bleiben. Durch steigenden Eigenverbrauch sinken die Einnahmen der Netz-Betreiber. Die Kosten bleiben aber gleich. Diese Lücke schließen höhere Netz-Entgelte für alle anderen Verbraucher.
Mit jedem neuen Eigenverbrauch-Haushalt steigt die Belastung für die übrigen Netz-Kunden. Die Bundesnetzagentur hat 2025 neue Netz-Entgelte eingeführt. Diese ändern sich je nach Netz-Belastung. Bei hoher Einspeisung können sie sogar negativ werden. Eigenverbrauch-Haushalte zahlen dann faire Beiträge. Sie beziehen ja vor allem zu Stark-Last-Zeiten Netz-Strom.
Neue Verbrauchs-Profile für faire Preise
Der Bundes-Verband der Energie- und Wasser-Wirtschaft hat 2024 neue Standard-Profile erstellt. Diese unterscheiden zwischen Haushalten mit und ohne PV-Anlage. Das ermöglicht erstmals faire Preise für beide Gruppen.
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Eigenverbrauch-Haushalte haben andere Verbrauchs-Muster als normale Haushalte. Sie beziehen mehr Strom bei hohen Börsen-Preisen. Das passiert morgens, abends und im Winter. Gleichzeitig speisen sie mittags bei niedrigen Preisen ein. Diese Unterschiede führten bisher zu Quer-Förderungen. Energie-Versorger können jetzt verschiedene Tarife anbieten. Haushalte mit PV-Anlagen sollen entsprechend ihrer echten Netz-Nutzung bezahlen. Andere Verbraucher werden dadurch entlastet.
Soziale Auswirkungen der versteckten Förderungen
PV-Anlagen werden meist von Haushalten der Mittel- und Ober-Schicht installiert. Diese haben Eigen-Heime mit passenden Dach-Flächen. Sie haben auch das nötige Geld für die Investition. Die versteckten Förderungen des Eigenverbrauchs führen zu Umverteilung von unten nach oben. Haushalte ohne PV-Anlagen tragen die Kosten über höhere Strom-Preise und Steuern. Diese Gruppe umfasst oft Mieter, Gering-Verdiener und Rentner. Sie haben keine Chance zur Installation eigener Anlagen.
Die Gesamt-Belastung durch versteckte Eigenverbrauch-Förderungen beträgt etwa 1,2 Cent pro kWh für alle deutschen Haushalte. Ein normaler Haushalt ohne PV-Anlage zahlt dadurch etwa 40 Euro jährlich für die Eigenverbrauch-Förderung anderer.
Vergleich verschiedener Förder-Systeme
Die versteckten Förderungen für Eigenverbrauch sind viel höher als die direkten EEG-Förderungen. Neue PV-Anlagen bekommen 2025 eine Einspeise-Vergütung von 7,94 Cent pro kWh. Die echte Eigenverbrauch-Förderung beträgt aber 27 Cent pro kWh. Aus wirtschaftlicher Sicht ist Eigenverbrauch das teuerste aller PV-Förder-Systeme.
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Diese hohe Förderung macht auch unwirtschaftliche Lösungen rentabel. Dazu gehören teure Heim-Speicher oder kleine, ineffiziente Anlagen. Die EEG-Förderung ist klar im Bundes-Haushalt ausgewiesen. Sie wird durch die EEG-Umlage finanziert. Eigenverbrauch-Förderungen erscheinen nicht in öffentlichen Haushalten. Sie sind daher weniger sichtbar und schwerer kontrollierbar.
Lösungen für faire Kosten-Verteilung
Eine fairere Kosten-Verteilung braucht Reformen in drei Bereichen. Erstens sollten Strom-Steuer und Umlagen für alle gesenkt werden. Die Bundesregierung diskutiert entsprechende Entlastungen im Rahmen der Energie-Preis-Reform. Zweitens müssen die neuen Standard-Profile konsequent angewendet werden. Netz-Betreiber und Energie-Versorger sollten verschiedene Tarife für Haushalte mit und ohne PV-Anlagen einführen. Das ermöglicht faire Kosten-Verteilung nach Verbrauch. Drittens sind Reformen der Netz-Entgelt-Struktur nötig. Die Bundesnetzagentur schlägt höhere Grund-Preise für Eigenerzeuger vor. So wird deren Netz-Nutzung angemessen bepreist. Variable Netzentgelte bieten langfristig die beste Lösung für faire Kosten-Verteilung.
Variable Netz-Entgelte als Zukunfts-Lösung
Seit April 2025 gibt es variable Netz-Entgelte in Deutschland. Diese ändern sich je nach Netz-Belastung. Sie können Eigenverbrauch-Haushalten Anreize für netz-freundliches Verhalten geben. Bei hoher Netz-Last steigen die Entgelte. Bei Einspeise-Überschuss können sie negativ werden. Haushalte mit Smart Metern und steuerbaren Verbrauchs-Geräten können von diesen Tarifen profitieren.
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Wärme-Pumpen, E-Auto-Lade-Stationen und Batterie-Speicher können automatisch auf günstige Zeit-Fenster reagieren. Das bringt Einsparungen von bis zu 500 Euro jährlich. Gleichzeitig zahlen Eigenverbrauch-Haushalte angemessene Beiträge für ihre Netz-Nutzung zu Spitzen-Last-Zeiten. Diese faire Bepreisung nach Verbrauch reduziert Quer-Förderungen. Sie schafft faire Wettbewerbs-Bedingungen.
Internationale Entwicklungen und Vergleiche
Andere europäische Länder haben schon Reformen zur fairen Kosten-Verteilung bei Eigenverbrauch eingeführt. Spanien erhebt seit 2024 eine „Sonnen-Steuer“ auf selbst erzeugten Strom. Damit werden Netz-Kosten finanziert. Österreich hat variable Netz-Entgelte flächen-deckend eingeführt.
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Die Niederlande verwenden ein „Saldering“-System. Dabei werden Einspeisung und Bezug nur teilweise verrechnet. Überschüssiger Solar-Strom wird niedriger vergütet als der Bezugs-Preis. Das reduziert Eigenverbrauch-Anreize. Deutschland hinkt bei der Reform der Eigenverbrauch-Förderung hinter anderen EU-Ländern her. Die versteckten Förderungen sind hier besonders hoch. Das liegt daran, dass Netz-Entgelte und Steuern einen großen Anteil der Strom-Kosten ausmachen.
Wirtschaftliche Auswirkungen auf Energie-Versorger
Energie-Versorger leiden unter sinkenden Absatz-Mengen durch steigenden Eigenverbrauch. Gleichzeitig müssen sie die Netz-Infrastruktur für Spitzen-Lasten bereit halten. Diese Kosten-Schere führt zu steigenden Preisen für verbleibende Kunden. Stadtwerke sind besonders betroffen. Ihre Kunden installieren überdurchschnittlich oft PV-Anlagen. Ländliche Gebiete mit hohem Eigen-Heim-Anteil zeigen schon deutliche Rückgänge beim Netz-Strom-Bezug.
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Die Energie-Wirtschaft fordert daher Reformen der Netz-Entgelt-Struktur und faire Kosten-Verteilung. Ohne Anpassungen droht eine Destabilisierung der Energie-Versorgung. Das passiert durch unzureichende Refinanzierung der Infrastruktur.
Technologie-Entwicklungen und Speicher-Systeme
Die hohen versteckten Eigenverbrauch-Förderungen machen auch unwirtschaftliche Technologien rentabel. Heim-Speicher kosten das Drei- bis Vier-Fache von Groß-Batterien. Sie rechnen sich aber durch die 27 Cent Eigenverbrauch-Vorteil. Diese Verzerrung führt zu schlechten Investitionen in dezentrale statt zentrale Speicher-Lösungen. Für die Wirtschaft wären Groß-Speicher effizienter. Private Investoren bevorzugen aber Heim-Speicher wegen der Förderung.
Ähnliche Effekte zeigen sich bei PV-Modulen. Kleine Dach-Anlagen sind dreimal teurer als Solar-Parks. Sie werden aber durch Eigenverbrauch-Vorteile konkurrenz-fähig. Diese Förderung ineffizienter Technologien verlangsamt den Ausbau erneuerbarer Energien.
Zukunfts-Perspektiven und Reform-Bedarf
Die versteckten Eigenverbrauch-Förderungen werden mit dem weiteren PV-Ausbau stark ansteigen. Bei einer Verdopplung der Eigenverbrauch-Mengen bis 2030 würden die Förderungen auf über 7 Milliarden Euro jährlich wachsen. Diese Entwicklung ist langfristig nicht nachhaltig. Sie erfordert strukturelle Reformen. Die Politik muss zwischen Förderung erneuerbarer Energien und fairer Kosten-Verteilung abwägen.
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Experten empfehlen eine schrittweise Reform mit Übergangs-Fristen für bestehende Anlagen. Neue Anlagen sollten von Beginn an faire Netz-Entgelte zahlen. Bestands-Anlagen sollten Vertrauens-Schutz genießen.
Fazit und Handlungs-Empfehlungen
Die Steuer-Befreiung für PV Eigenverbrauch steuerfrei 2025 bis 30 kWp bringt große Vorteile für Anlagen-Betreiber. Gleichzeitig entstehen versteckte Förderungen von fast 4 Milliarden Euro jährlich. Diese tragen andere Strom-Verbraucher. Faire Kosten-Verteilung braucht Reformen bei Netz-Entgelten, Steuern und Umlagen.
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Variable Netz-Entgelte bieten langfristig die beste Lösung für faire Preise nach Verbrauch. Politik und Energie-Wirtschaft müssen den Eigenverbrauch fördern, ohne andere Verbraucher zu benachteiligen. Nur so kann die Energie-Wende sozial gerecht und wirtschaftlich effizient gestaltet werden.
STEUER-RECHTLICHER HINWEIS: Die dargestellten steuerlichen Informationen basieren auf aktueller Rechtslage und ersetzen keine individuelle Steuer-Beratung durch qualifizierte Fach-Experten. Als Energie-Berater identifizieren wir steuerliche Optimierungs-Potentiale und koordinieren mit spezialisierten Steuer-Beratern. energiefahrer führt keine Steuer-Beratung durch – bei komplexeren steuerlichen Frage-Stellungen vermitteln wir an entsprechende Fach-Partner.
Quellen
SK-Steuer: Steuerbefreiung für kleine Photovoltaikanlagen ab 2025
ADAC: Alle Infos zur Photovoltaik-Förderung und Einspeisevergütung 2025
Finanztip: Photovoltaik-Steuer 2025 – Welche Steuerregel greift
Gruenes.haus: Photovoltaik-Steuer auf Eigenverbrauch 2025