Gas & Strompreise 2025: Warum Unternehmen mehr zahlen
Gas- und Strompreise 2025: Warum Unternehmen mehr zahlen

Gas- und Strompreise 2025: Warum Unternehmen mehr zahlen

Picture of von Harald M. Depta

von Harald M. Depta

energiefahrer | Top Dozent | Visionär | Schreiberling | Top Experte für Energie und Elektromobilität

Unternehmen in Deutschland stehen 2025 vor erheblichen Herausforderungen durch steigende Energiepreise. Insbesondere die zunehmenden CO₂-Kosten und neue gesetzliche Vorgaben erhöhen die Kosten für Gas und Strom deutlich. Diese Entwicklungen wirken sich nicht nur auf die Betriebskosten, sondern auch auf die Planung und Kalkulation aus. Zugleich sorgen der komplexe Strommarkt mit dem Merit-Order-Prinzip und neue Abgaben durch den Kapazitätsmarkt für zusätzliche Belastungen. Der Beitrag analysiert die Hintergründe dieser Preissteigerungen, zeigt die engen Zusammenhänge zwischen Gas- und Strompreisentwicklung auf und stellt praxisnahe Lösungsansätze vor. Dabei beleuchtet er die Rolle von Photovoltaik, Batteriespeichern, intelligentem Lastmanagement und qualifizierter Weiterbildung. Unternehmen erhalten so fundierte Einblicke, wie sie aktiv kostenintensive Risiken mindern und ihre Energieversorgung zukunftssicher gestalten können. Dieser Überblick bietet die Grundlage für informierte Entscheidungen in einem volatilen Energiemarkt.
Energiekosten 2025: Warum Unternehmen in Deutschland jetzt handeln müssen

Viele Unternehmen in Deutschland sehen sich im Jahr 2025 mit stark steigenden Gas- und Stromkosten konfrontiert. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vor allem zwei große Kostentreiber: der steigende CO₂-Preis und neue gesetzliche Vorgaben im Energiesektor. Seit Jahresbeginn liegt der CO₂-Preis bei 55 Euro pro Tonne, 2026 wird dieser auf rund 65 Euro ansteigen.


LESEN SIE AUCH | ETS2 ab 2027: Erfolgsstrategien für Unternehmen


Ab 2027 wird die Preisbildung vollständig über den Europäischen Emissionshandel (ETS2) erfolgen. Das bringt eine größere Volatilität und Unsicherheit bei den Energiepreisen mit sich. Außerdem besteht seit 2024 eine gesetzliche Pflicht, mehr Biogas in das Gasnetz einzuspeisen. Biogas ist allerdings teurer als fossiles Erdgas. Deshalb müssen alle Verbraucher, darunter auch die Unternehmen, die Mehrkosten tragen. Trotz leichter Senkungen bei einzelnen Gasnetzentgelten bleiben die Fixkosten für die Gasinfrastruktur fast gleich. Da immer mehr Betriebe auf Wärmepumpen oder andere erneuerbare Heizsysteme umsteigen, sinkt die Zahl der Gasverbraucher. Aufgrund dessen verteilen sich die unveränderten Kosten auf weniger Unternehmen, was zu höheren Ausgaben für die verbleibenden Nutzer führt.

Wie steigende Gaspreise die Strompreise belasten

Die Preissteigerungen am Gasmarkt wirken sich auch erheblich auf die Entwicklung der Strompreise aus. Das wird durch das sogenannte Merit-Order-Prinzip gesteuert, das den deutschen Strommarkt prägt. Hier bestimmt das teuerste Kraftwerk, das zurzeit benötigt wird, den Strompreis für alle Verbraucher. Wenn Wind- und Solarenergie wenig Strom liefern, kommen teure Gaskraftwerke zum Einsatz. Dies führt unweigerlich zu einem Anstieg der Strompreise, unabhängig davon, ob einzelne Unternehmen erneuerbaren Strom verwenden oder nicht. Gas für die Stromproduktion einzusetzen wird ein Bumerang werden, denn auch der CO2 Preis wird stark schwanken – mit einem direkten Preisaufschlag.


LESEN SIE AUCH | Klimawandel gefährdet deutsche Industrie mehr als Energiekosten


Gerade Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch spüren diese Schwankungen besonders stark, weil sie in der Regel große Mengen an Strom abnehmen müssen. Die Hoffnung, dass sinkende Gasnetzentgelte die Gesamtbelastung deutlich senken könnten, erfüllt sich deshalb nicht. Im Gegenteil: Die Preissteigerung beim Gas führt direkt dazu, dass auch die Strompreise steigen und sich so der Kostendruck für Unternehmen verdoppelt.

Zusätzliche Kosten durch Kapazitätsmarkt und neue Strompreisabgaben

Neben den steigenden Preisen durch den Gas- und Strommarkt kommen neue regulatorische Belastungen hinzu, die Unternehmen kaum übersehen können. Die Bundesregierung hat einen Kapazitätsmarkt eingeführt. Hierbei sollen große Reservekraftwerke vorgehalten werden, die im Falle eines Stromengpasses kurzfristig einspringen können.


Der Experte für Energie und Elektromobilität | energiefahrer.de


Die Kosten für diese Reserve werden den Unternehmen zusätzlich als Strompreisabgabe auferlegt. Die genaue Höhe dieser Abgabe ist aktuell noch unklar, doch es ist bereits sicher, dass sie die Stromkosten weiter erhöhen wird. Diese neue Abgabe sorgt für zusätzliche Unsicherheit bei der Kostenplanung und erfordert von Unternehmen, sich auf steigende Ausgaben einzustellen.

Praxisbeispiel: So senkt ein Unternehmen im Sauerland seine Energiekosten

Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Sauerland hat in 2024 die Auswirkungen der Preisschwankungen deutlich zu spüren bekommen. Die Strompreise schwankten stark und führten zu unerwartet hohen Monatsabrechnungen. Gemeinsam mit einem Energieberater wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet. Das Unternehmen entschied sich, eine Photovoltaikanlage auf den Hallendächern zu installieren und diese mit einem modernen Batteriespeicher zu kombinieren.


LESEN SIE AUCH | ETS2 Europa 2027: Chancen erkennen statt Risiken fürchten


Außerdem wechselte der Betrieb auf einen variablen Stromtarif, der sich an den aktuellen Börsenpreisen orientiert. Mithilfe eines intelligenten Lastmanagementsystems konnten energieintensive Prozesse gezielt in Zeiten mit niedrigen Strompreisen verlegt werden. Tagsüber erzeugter Solarstrom wurde direkt im Betrieb genutzt oder in den Batteriespeicher geladen, um ihn in teureren Abendstunden zu verwenden. Durch diese Maßnahmen konnten die Stromkosten um etwa 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesenkt werden. Außerdem gewann die Geschäftsführung deutlich mehr Sicherheit und Flexibilität in der Energiekostenplanung. Der Einsatz von Elektrofahrzeugen senkt die Betriebskosten noch einmal deutlich, denn eine Lastverschiebung hat zu ausgeklügeltem Ladeverhalten geführt.

Photovoltaik als Schlüssel zur Unabhängigkeit und Kostenkontrolle

Für viele Unternehmen stellt die Eigenproduktion von Energie aus Photovoltaikanlagen einen wichtigen Baustein dar, um die Abhängigkeit von teuren Netzstrompreisen zu verringern. Mit modernen Solaranlagen auf dem Betriebsgelände lassen sich große Teile des Energiebedarfs selbst decken. Werden diese Anlagen mit Batteriespeichern kombiniert, kann der erzeugte Strom flexibel auch in Zeiten genutzt werden, in denen der Strompreis im Netz besonders hoch ist.


Werden Sie mit uns: DEKRA zertifizierte/r Projektmanager/in Photovoltaik


Diese Technik ermöglicht es Unternehmen, Energiekosten signifikant zu senken und gleichzeitig die CO₂-Bilanz zu verbessern. Aktuelle Förderprogramme erhöhen die Wirtschaftlichkeit solcher Investitionen, indem sie finanzielle Zuschüsse bieten.

Weiterbildung und technisches Monitoring: Grundlagen für den nachhaltigen Betrieb

Damit Photovoltaikanlagen und Energiemanagementsysteme optimal funktionieren, ist das entsprechende Fachwissen unverzichtbar. Der DEKRA-zertifizierte Photovoltaik-Kurs vermittelt praxisnahes Wissen zur Planung, Installation, Überwachung und Wartung moderner Solarsysteme. Durch kontinuierliche Weiterbildung können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Anlagen effizient und zuverlässig arbeiten.


LESEN SIE AUCH | §19 StromNEV Reform 2026: Flexibilitätsbasierte Netzentgelte


Zusätzlich bietet die Digitalisierung von Energiemonitoring-Lösungen große Vorteile: Unternehmen erhalten in Echtzeit detaillierte Informationen über Verbrauch, Erzeugung und Kosten und können so rasch auf Veränderungen reagieren und Potenziale für Einsparungen besser nutzen.

Fazit: Welche Schritte Unternehmen jetzt gehen sollten

Die Entwicklungen bei den Energiekosten in 2025 zeigen deutlich, dass Unternehmen aktiv werden müssen. Steigende CO₂-Preise, neue gesetzliche Verpflichtungen und volatile Strompreise erhöhen den Druck, Kosten zu senken und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Der Schlüssel liegt in einer ganzheitlichen Energie-Strategie, die erneuerbare Energien, moderne Steuerungstechnologien und qualifizierte Mitarbeiter verbindet. Investitionen in Photovoltaik, Batteriespeicher und intelligentes Lastmanagement sind effektive Hebel, um Kosten zu reduzieren und zugleich nachhaltiger zu wirtschaften. Dazu gehört auch die stetige Weiterbildung, um ein hohes technisches Niveau zu gewährleisten.


LESEN SIE AUCH | Smart Meter Deutschland 2025: Rollout, Kosten & Chancen


energiefahrer.de begleitet Unternehmen umfassend bei der Entwicklung und Umsetzung solcher Energiekonzepte. Durch praktische Beratung, Fördermittelunterstützung und Schulungen, wie den DEKRA-zertifizierten PV-Kurs, finden Betriebe maßgeschneiderte Lösungen für die komplexen Anforderungen des Energiemarktes. Wer heute diese Chancen nutzt, sichert sich nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft.

FAQ für den Blogbeitrag
Was bedeutet der steigende CO₂-Preis ab 2025 konkret für die Energiekalkulation von Unternehmen?

Der CO₂-Preis erhöht die Kosten für jede verbrauchte Kilowattstunde Erdgas. Zudem verteuern steigende CO₂-Kosten ab 2025 die Energie- und Produktionskosten prognostizierbar und erschweren langfristige Budgetplanungen. Unternehmen müssen ihre Kalkulationen laufend anpassen und zunehmend auf energieeffiziente Lösungen umstellen.

Wie wirkt sich die Biogas-Pflicht im Gasnetz ab 2024 auf Industrietarife aus?

Die verpflichtende Biogas-Beimischung erhöht die durchschnittlichen Bezugskosten, da Biogas teurer ist als fossiles Erdgas. Die Kosten werden auf alle Verbraucher umgelegt, was insbesondere für Großabnehmer spürbar wird und zu einer dauerhaften Belastung führt.

Warum schlägt der Anstieg der Gaspreise oft auf den Strompreis durch?

Durch das Merit-Order-Prinzip bestimmt das teuerste eingesetzte Kraftwerk den Strompreis. Da Gaskraftwerke vor allem bei schwankender Ökostromproduktion zum Zug kommen, führen teurere Gaspreise zu höheren Börsenstrompreisen – auch für Unternehmen, die überwiegend erneuerbare Energien nutzen.

Welche Auswirkungen wird der geplante Kapazitätsmarkt auf die Wettbewerbsfähigkeit haben?

Der Kapazitätsmarkt bringt voraussichtlich zusätzliche Strompreisabgaben und neue Unsicherheiten – zusätzlich zum CO2 Preis. Unternehmen müssen sich auf unkalkulierbare Zusatzkosten einstellen, die sich je nach Branche und Verbrauchsprofil unterschiedlich auswirken und bestehende Margen weiter reduzieren können.

Welche technische Mindestvoraussetzung ist für wirtschaftlichen Eigenverbrauch von Solarstrom im Unternehmen entscheidend?

Neben einer ausreichend dimensionierten PV-Anlage ist ein intelligentes Energiemanagementsystem mit Monitoring die Grundlage. Nur so lassen sich Lastspitzen ausgleichen, Eigenverbrauch maximieren und Batteriespeicher oder flexible Lasten gezielt nutzen.

Wie profitieren Unternehmen von variablen Stromtarifen im Zusammenspiel mit Erneuerbaren?

Unternehmen können energieintensive Prozesse in Zeiten mit niedrigen Strompreisen verlagern. In Verbindung mit PV-Anlagen und eigenen Speichern lassen sich deutlich mehr Einsparungen erzielen, als mit festen Tarifstrukturen.

Welche Fördermöglichkeiten bestehen aktuell für Maßnahmen wie Photovoltaik, Heizungsumstellung oder Energiespeicher?

Bundes- und landesweite Förderprogramme ermöglichen Zuschüsse für Investitionen in PV, Speicher, Wärmepumpen und Effizienzmaßnahmen. Es lohnt, regelmäßig Förderkonditionen zu prüfen, da sich Programme und Deckelungen teils kurzfristig ändern.

Warum ist fundierte Weiterbildung unerlässlich für den Betrieb moderner Energietechnik im Unternehmen?

Nur mit aktuellem Know-how – etwa über den DEKRA-zertifizierten PV-Kurs – können Betrieb, Wartung und Erweiterung neuer Technologien effizient, sicher und rechtskonform umgesetzt werden. Schulungen für Mitarbeitende sind zudem Voraussetzung zur Einhaltung technischer Normen und damit zur langfristigen Rendite.

Welche Herausforderungen entstehen beim Zusammenspiel von Energiemanagement und Betriebsführung im Mittelstand?

Komplexe Energiestrukturen, seltene Lastprofile und verschiedene Prozesse erfordern maßgeschneiderte Lösungen. Nur eine integrierte Betrachtung von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung unter Berücksichtigung von Prozessplanung und Digitalisierungsgrad ermöglicht volle Ausschöpfung der Einsparpotenziale.

Wie lassen sich Risiken aus regulatorischen Veränderungen und Energiepreisschwankungen systematisch minimieren?

Regelmäßige Marktanalysen, flexible Beschaffungsmodelle und vorausschauende Investitionen in modellier- und steuerbare Energieinfrastrukturen verringern das Ausfallrisiko. Ein aktives Monitoring und rechtzeitige Anpassungen sorgen für Planbarkeit und Kostenkontrolle im dynamischen Umfeld.

energiefahrer.de

Beitrag teilen

FOLGEN:

Ihre Flotte braucht Ladeinfrastruktur? Wir sind die Experten - mit über 10 Jahren Erfahrung. Vertrauen sie der Erfahrung.
Ihr Fuhrpark wird elektrisch

Ihre Nachricht an energiefahrer

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner