Energiewende: Erneuerbare Energien im weltweiten Wachstum – Chancen und Trends

Energiewende: Erneuerbare Energien im weltweiten Wachstum – Chancen und Trends

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von Harald M. Depta

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Die globale Energiewende schreitet trotz unterschiedlicher regionaler Herausforderungen deutlich voran. Bis 2030 soll die Kapazität erneuerbarer Energien wie Solarenergie und Windkraft weltweit um das 2,6- bis 2,8-fache von 2022 wachsen. Solarenergie bleibt dabei der dominierende Treiber, unterstützt von sinkenden Kosten und erleichterten Genehmigungen. Gleichzeitig fordern die Integration volatiler erneuerbarer Quellen sowie Engpässe in die Netzinfrastruktur innovativer Speicherlösungen und den Ausbau intelligenter Netze. Politische Veränderungen in großen Märkten wie den USA und China beeinflussen die Entwicklung, doch Europa, Südostasien und der Nahe Osten zeigen erhöhte Dynamik. Über Marktentwicklungen, Wirtschaftlichkeit, Fördermöglichkeiten und Zukunftstrends der Energiewende.
Fortschritte, Herausforderungen und Perspektiven bis 2030

Die Energiewende ist weltweit in Bewegung, mit beeindruckenden Zuwächsen bei erneuerbaren Energien, doch die Herausforderungen bleiben erheblich. Insbesondere Solarenergie treibt das Wachstum voran. Während dessen dämpfen politische und regulatorische Unwägbarkeiten in Ländern wie den USA und China die Prognosen. Aber wie entwickelt sich der weltweite Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030, welche Technologien prägen den Markt?

Aktuelle Marktsituation der Erneuerbaren Energien

Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die Kapazität für emissionsarme Energien bis 2030 um 4600 Gigawatt wachsen wird. Das ist eine Menge, die der kombinierten aktuellen Kapazität von China, der EU und Japan entspricht. Dieses Wachstum ist trotz einer Anpassung der Prognosen nach unten (minus 5 % im Vergleich zum Vorjahr) ein stärkerer Indikator für die Dynamik der Energiewende. Die weltweite Stromnachfrage wächst weiterhin. Solar- und Windkraftanlagen decken zunehmend den Bedarf und sorgen teilweise sogar für einen Rückgang der fossilen Stromerzeugung.

Energiewende reduziert fossile Importabhängigkeit deutlich

Solarenergie wird mit rund 80 Prozent das Wachstum dominieren, da die Kosten für Photovoltaikanlagen weiter sinken und die Anlagen einfacher umzusetzen sind. Zugleich erlebt der Ausbau der Windenergie, auch wenn er durch Lieferkettenprobleme und Bürokratie gebremst wird, eine Verdopplung der Kapazitäten. Wasserkraft, vor allem durch Pumpspeicherkraftwerke, und die Geothermie zeichnen ebenfalls beachtliche Zuwächse aus, besonders in Regionen wie Indonesien, Japan und Kenia.

Solarenergie dominiert den Ausbau erneuerbarer Kapazitäten

Während Länder wie Indien und die EU ihre Ausbauziele ambitioniert verfolgen und davon profitieren, zeigen die USA einen rückläufigen Trend von 45 Prozent weniger Ausbau, geprägt durch politische Rückschritte. China bleibt trotz eines ähnlichen Prognosens mit über 60 Prozent des globalen Wachstums wichtigster Treiber der Energiewende und wird seine Ziele sogar früher als geplant erreichen.

Preis- und Vergütungsentwicklung sowie Wirtschaftlichkeit

Die sinkenden Kosten für Solar- und Windanlagen sind das Kernelement für die starke Nachfrage. Für Investoren und Planer ergeben sich daraus attraktive Wirtschaftsvorteile. Photovoltaik gilt als am schnellsten umsetzbare Form mit günstigen Genehmigungsprozessen, wodurch die Kapitalrenditen gesteigert werden können.

Windkraft steht dagegen vor einer Herausforderung bei Offshore-Projekten. Hier schlagen höhere Bau- und Materialkosten sowie bürokratische Hürden zu Buche. Der Markt reagiert auf politische Eingriffe, wie z. B. in den USA, mit einer merklichen Reduzierung der Investitionen. Im Vergleich sind in China Umstellungen auf ein wettbewerbsbasiertes Auktionsmodell zu beobachten, das langfristig für Markteffizienz sorgen soll, derzeit aber die Sofortprognosen für Ausbau reduziert.

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Wichtig ist zudem die Betrachtung der Netzinfrastruktur: Derzeit wird nur etwa die Hälfte der Mittel für den Netzausbau in den Ausbau der Erneuerbaren investiert, was zu Engpässen und negativen Preiseffekten führen kann. Speicherlösungen und flexiblere Netze sind daher zentral für die Wirtschaftlichkeit und Stabilität.

Speicherlösungen und Netzinfrastruktur für die Energiewende

Die Integration variabler Solar- und Windenergie fordert den Netzausbau und die Entwicklung von Energiespeichern heraus. Laut IEA werden bis 2030 fast 30 Prozent des weltweiten Stroms aus volatilen Erneuerbaren stammen. Dies führt zu äußerst negativen Strompreisen und erfordert flexible Systeme, die Energieverluste minimieren.

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Investitionen in Kurz- und Langzeitspeicher, etwa Batteriespeicher oder Pumpspeicherkraftwerke, sind daher unerlässlich. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, schnell zu Regeln und Netzengpässe zu vermeiden. Der aktuelle Zustand der Infrastruktur zeigt ein Ungleichgewicht, da der Netzausbau hinter den Kapazitätszuwächsen zurückbleibt. Dies bietet Chancen für innovative Speicher- und Netztechnikunternehmen, aber auch eine Herausforderung für politische Förderprogramme.

Fördermöglichkeiten und Markttrends im Überblick

Im Zuge der globalen Energiewende sind zahlreiche Fördermöglichkeiten verfügbar, insbesondere in der EU und auf nationaler Ebene in Deutschland. Langfristige Stromabnahmeverträge (PPA) haben den Ausbau großer Solarparks befeuert, während Förderprogramme dezentrale Anlagen attraktiver machen. Neben klassischen Subventionen gewinnen auch wettbewerbsorientierte Auktionsmodelle an Bedeutung.

ERNEUERBARE-ENERGIEN-Die-Luecke-zu-den-Klimazielen
ERNEUERBARE-ENERGIEN-Die-Luecke-zu-den-Klimazielen

Trends wie die Kombination von Erneuerbaren mit Speichern, Elektromobilität und digitaler Steuerung erhöhen die Effizienz und Wirtschaftlichkeit ganzer Energiesysteme. Besonders in Entwicklungsländern und Schwellenmärkten zeigt sich ein wachsendes Interesse, hier sind aber noch Investitionslücken zu schließen. Die Europäische Union und Länder wie Indien setzen mit Ambitionen deutliche Zeichen für den Ausbau und Innovationen im Bereich Klimaschutz und Energiespeicherung.

Zukunftsperspektiven der Energiewende

Trotz der aktuell deutlich reduzierten Prognosen ist das Erreichen der Pariser Klimaziele weiterhin möglich, wenn Staaten ihre Bemühungen erhöhen. Die IEA sieht in einem beschleunigten Szenario ein Wachstum der Erneuerbaren auf das 2,8-fache von 2022 bis 2030 vor. Dies erforderte massive erhöhte Investitionen in Netze und Speicher sowie eine schnellere Umsetzung von Projekten.

China wird seine Ausbauziele wahrscheinlich vorzeitig erreichen, während Indien als zweitgrößter Wachstumsmarkt an Bedeutung gewinnt. Die EU unterstützt einen stabilen Förderrahmen und eine verstärkte Integration von Stromsystemen. Für Deutschland und andere Länder heißt das: Intensivierung der Genehmigungsprozesse, Ausbau der Infrastruktur und gezielte Förderung von Speichertechnologien. Neue technologische Entwicklungen, wie KI-gestützte Netze und verbesserte Energiespeicher, werden eine Schlüsselrolle spielen.

Fazit: Jetzt Chancen nutzen und aktiv gestalten

Die weltweite Energiewende macht spürbare Fortschritte, angetrieben von sinkenden Kosten und wachsendem gesellschaftlichen Druck. Trotz gegenläufiger Entwicklungen insbesondere in den USA und Herausforderungen neuer beim Netzausbau bieten sich vielfältige Chancen für Unternehmen, Investoren und Energieberater. Um konkurrenzfähig zu bleiben, ist es notwendig, Förderprogramme optimal zu nutzen, innovative Speicherlösungen zu integrieren und die Wirtschaftlichkeit von Projekten präzise zu kalkulieren.

Für Betreiber von Photovoltaikanlagen und Windparks gilt: Flexibilität durch Speicher und intelligente Netzanbindung wird in Zukunft entscheidend sein. Energieberater sollten ihre Kunden über regionale und internationale Trends informieren und auf tatsächliche Fördermöglichkeiten und aktuelle Technologien hinweisen. Die Energiewende bleibt eine Investition in die Zukunft – jetzt handeln, um langfristig davon zu profitieren.

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