Photovoltaik: Wie lange halten Solarmodule wirklich?

Photovoltaik: Wie lange halten Solarmodule wirklich?

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von Harald M. Depta

energiefahrer | Top Dozent | Visionär | Schreiberling | Top Experte für Energie und Elektromobilität

Die Lebensdauer von Solarmodulen ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen. Neue Langzeitstudien zeigen, dass moderne Module weit über die häufig genannten 25 bis 30 Jahre hinaus zuverlässig Strom produzieren können. Damit steigen nicht nur die Ertragschancen, sondern auch die Planungssicherheit für Hausbesitzer und Unternehmen. Besonders interessant ist die Kombination aus längerer Haltbarkeit, stabilen Marktpreisen und innovativen Speicherlösungen. Sie erhöht den Eigenverbrauch und verkürzt die Amortisationszeit erheblich. Auch Förderprogramme und steuerliche Vorteile tragen dazu bei, Photovoltaik zu einer zukunftssicheren Investition zu machen. Zusätzlich zeichnen sich technische Trends wie bifaziale oder Glas-Glas-Module ab, die die Effizienz weiter steigern. Photovoltaik amortisiert sich schneller, als viele glauben.
Warum die Haltbarkeit von Solarmodulen entscheidend ist
Forschungsergebnisse zu alten Solaranlagen

Eine im Jahr 2024 veröffentlichte Untersuchung aus der Schweiz liefert spannende Daten: Mehrere Photovoltaikanlagen, die seit über 30 Jahren im Einsatz sind, wurden eingehend überprüft. Trotz widriger Bedingungen wie hoher Temperaturschwankungen, unterschiedlichen Montagesystemen und Klimaeinflüssen weisen die Module noch immer mehr als 80 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung auf.



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Damit liegt die tatsächliche Lebensdauer deutlich über den bisherigen Standardannahmen.
Solarexperten wie Dirk Jordan vom US-amerikanischen NREL betonen allerdings, dass die Materialzusammensetzung der Module eine zentrale Rolle spielt. Selbst bei gleichen Herstellern kann die Haltbarkeit je nach eingesetzten Komponenten variieren. Entscheidend für die langfristige Leistungsstabilität ist daher nicht nur die Technologie, sondern auch die Qualität der Fertigung und Installation.

Markt- und Preisentwicklung im Photovoltaik-Bereich

Die verlängerte Lebensdauer von Solarmodulen trifft auf eine Zeit, in der die Anschaffungskosten für Photovoltaiksysteme in Deutschland 2025 deutlich attraktiver sind als noch vor einigen Jahren. Laut aktuellen Branchenzahlen liegen die Preise pro installiertem Kilowattpeak – trotz Inflation und gestiegener Rohstoffpreise – auf einem stabilen Niveau.

Gleichzeitig ist die Einspeisevergütung zwar rückläufig, was die Eigenverbrauchsnutzung jedoch noch rentabler macht. Die Kombination aus fallenden Systemkosten, längerer Haltbarkeit und steigenden Strompreisen führt dazu, dass die Amortisationszeit vieler Anlagen inzwischen unter zehn Jahren liegt.

Wirtschaftlichkeit für Hausbesitzer und Gewerbe

Ein praxisnahes Beispiel verdeutlicht die Effekte der Langlebigkeit: Eine 10-kWp-Anlage auf einem Einfamilienhaus erzeugt bei durchschnittlichen Bedingungen etwa 9.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Bei einem Eigenverbrauchsanteil von 50 Prozent und aktuellen Strompreisen von rund 35 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich eine jährliche Ersparnis von mehr als 1.500 Euro. Läuft die Anlage statt der üblichen 25 Jahre beispielsweise 35 Jahre, kann der Besitzer zusätzliche Einsparungen von über 15.000 Euro erzielen – selbst unter Berücksichtigung sinkender Leistung. Für Gewerbebetriebe mit höherem Strombedarf steigt dieses Potenzial nochmals deutlich.

Speicherlösungen als Lebensdauerverstärker

Eine hohe Eigenverbrauchsquote entscheidet zunehmend über die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen. Moderne Batteriespeicher verlängern die nutzbare Betriebszeit von Solarstrom im Haushalt oder Betrieb und machen den Betreiber unabhängiger vom Strommarkt.


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Die gute Nachricht: Auch Speichertechnologien entwickeln sich rasant weiter. Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die inzwischen eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren erreichen, ergänzen die Langzeithaltbarkeit der Solarmodule perfekt. Dadurch verlängert sich nicht nur der finanzielle Nutzen, sondern auch die Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen.

Förderungen und Finanzierungschancen

Wer in Photovoltaik investiert, profitiert weiterhin von Förderprogrammen. Auf Bundesebene stehen KfW-Kredite, regionale Zuschüsse und steuerliche Vorteile zur Verfügung. Besonders interessant ist aktuell die steuerliche Befreiung von Einnahmen aus PV-Anlagen bis 30 kWp für Privatpersonen. Gewerbebetriebe wiederum können Sonderabschreibungen nutzen, um Investitionskosten schneller steuerlich geltend zu machen. Eine kluge Kombination aus Eigenkapital, Kredit und Förderung beschleunigt die Amortisation zusätzlich.

Zukunftstrends für Photovoltaik

Neben der steigenden Lebensdauer zeichnen sich weitere Entwicklungen ab, die die Attraktivität von Photovoltaik weiter erhöhen. Dazu gehören sogenannte bifaziale Module, die auch rückseitig Licht aufnehmen, sowie Glas-Glas-Lösungen mit besonders hoher Stabilität. Prognosen gehen davon aus, dass die durchschnittliche Effizienz von Solarmodulen bis 2030 auf über 25 Prozent klettern könnte. Für Investoren und Betreiber bedeutet das: Jede neue Anlagengeneration bietet nicht nur längere Lebensdauer. Jede neue Modulgeneration sichert auch auch höhere Erträge auf gleicher Dachfläche.

Fazit: Photovoltaik ist eine Langzeitinvestition

Die aktuelle Forschung zeigt eindrucksvoll, dass Solarmodule weit länger laufen als bislang angenommen. Für Hausbesitzer, Gewerbebetriebe und Investoren bedeutet dies eine höhere Planungssicherheit, kürzere Amortisationszeiten und mehr Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen. Wer heute in Photovoltaik investiert, setzt nicht nur auf eine klimafreundliche Technologie, sondern vor allem auf eine robuste und nachhaltige Kapitalanlage.


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Wenn Sie über den Einstieg in Solarenergie nachdenken, lohnt es sich, Angebote sorgfältig zu vergleichen. Nutzen Sie wo möglich Fördertöpfe und achten Sie auf qualitativ hochwertige Module. So haben Sie die Gewissheit, dass Ihre Anlage nicht nur 25 Jahre, sondern möglicherweise Jahrzehnte länger zuverlässig Strom liefert.

Was sind die Hauptfaktoren, die die Lebensdauer von Solarmodulen beeinflussen?

Hauptsächlich wirken sich Materialqualität, Herstellungsprozess, fachgerechte Installation und externe Bedingungen wie Klima oder Verschattung auf die Haltbarkeit von Solarmodulen aus.

Wie verändert sich die Leistung von Solarmodulen über Jahrzehnte?

Module verlieren jährlich durchschnittlich 0,3 bis 0,7 Prozent Leistung. Nach 30 Jahren bieten hochwertige Module daher immer noch rund 80 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung.

Welche Rolle spielen Speicherlösungen bei älteren PV-Anlagen?

Speicher erweitern die Rentabilität, indem sie Eigenverbrauchsquoten steigern. Auch alte PV-Anlagen können mit modernen Speichern nachgerüstet werden, um Stromnutzung zu optimieren.

Wie wirkt sich die längere Lebensdauer auf die Wirtschaftlichkeit aus?

Eine Betriebszeit von mehr als 30 Jahren führt zu erheblichen zusätzlichen Einsparungen, da die Anlage auch nach der üblichen Amortisationszeit weiterhin kostenlosen Solarstrom liefert.

Kann es sich lohnen, Module nach 25 Jahren auszutauschen?

Meistens nicht sofort. Solange die Module noch bei 80 Prozent Leistung liegen, sind sie wirtschaftlich nutzbar. Ein Austausch gegen effizientere Technologie wird sinnvoll, wenn Förderungen oder sehr hohe Eigenverbrauchsquoten bestehen.

Sind Glas-Glas-Module wirklich langlebiger?

Ja, sie bieten durch ihre beidseitig geschlossene Bauweise besseren Schutz gegen Umwelteinflüsse und weisen häufig geringere Degradationsraten auf.

Wie unterscheiden sich monokristalline und polykristalline Module in Bezug auf Haltbarkeit?

Monokristalline Module sind effizienter und zeigen oft geringere Leistungsdegradation. Polykristalline Module sind etwas kostengünstiger, ihre Haltbarkeit hängt stärker von der Fertigungsqualität ab.

Welche Rolle spielt das Recycling am Ende der Lebensdauer?

Recycling gewinnt zunehmend an Bedeutung. Glas, Aluminium und Silizium können zurückgewonnen und in neue Module integriert werden, was Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung unterstützt.

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