Durchleitungsmodell E-Auto: Stromvertrag mitnehmen
Durchleitungsmodell E-Auto: Stromvertrag mitnehmen

Durchleitungsmodell E-Auto: Stromvertrag mitnehmen

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von Harald M. Depta

energiefahrer | Top Dozent | Visionär | Schreiberling | Top Experte für Energie und Elektromobilität

Das Durchleitungsmodell revolutioniert das Laden von Elektrofahrzeugen für Unternehmen. Statt überteuerte Tarife an öffentlichen Ladesäulen zu zahlen, können Flottenbetreiber künftig ihren eigenen Stromvertrag mitnehmen. Dieses "Bring-your-own-power"-Konzept trennt erstmals Infrastrukturbetrieb und Stromlieferung. Während Ladesäulenbetreiber ein transparentes Infrastrukturentgelt erhalten, zahlen Unternehmen nur noch ihre gewohnten Stromkosten plus kalkulierbare Zusatzgebühren. Besonders attraktiv wird das System für Betriebe mit eigenen PV-Anlagen, die ihren Solarstrom europaweit nutzen können. Seit Ende 2024 läuft das Durchleitungsmodell bereits im Regelbetrieb, der Bund macht es bei LKW-Schnellladestationen zur Pflicht. Für Unternehmen mit größeren Elektrofahrzeugflotten eröffnen sich erhebliche Einsparpotenziale und administrative Vereinfachungen. Die Herausforderung liegt in der noch unbekannten Höhe der Infrastrukturentgelte und der begrenzten Verfügbarkeit.
Strom an Ladesäulen kann unverschämt teuer sein

Wenn Sie heute mit Ihrem E-LKW oder Elektroauto an eine öffentliche Ladesäule fahren, erleben Sie vermutlich dasselbe wie tausende andere Unternehmer: Sie zahlen deutlich mehr als zu Hause. Statt der gewohnten 32 Cent pro Kilowattstunde werden plötzlich 60 oder sogar 70 Cent fällig. Dazu kommt das Chaos mit verschiedenen Ladekarten, Apps die nicht funktionieren und völlig intransparente Preise. Ich kenne das Problem aus unzähligen Gesprächen mit Flottenbetreibern.


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Doch es gibt eine Lösung, die gerade Fahrt aufnimmt: das Durchleitungsmodell. Seit Ende 2024 können die ersten Unternehmen ihren eigenen Stromvertrag tatsächlich an öffentliche Ladesäulen mitnehmen. Was lange nur Theorie war, wird jetzt Realität. Der Bund macht dieses System sogar zur Pflicht bei neuen LKW-Schnellladestationen. Die Frage ist: Was bedeutet das konkret für Ihr Unternehmen?

Was ist das Durchleitungsmodell eigentlich?

Das Durchleitungsmodell dreht das bisherige System komplett um. Statt dass der Ladesäulenbetreiber Ihnen seinen oft überteuerten Strom verkauft, bringen Sie Ihren eigenen Stromvertrag mit zur Ladesäule. Das Prinzip nennt sich „Bring your own power“ und funktioniert ähnlich wie beim Mobilfunk-Roaming, nur viel direkter.


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Konkret läuft es so ab: Sie fahren mit Ihrem E-Fahrzeug an eine teilnehmende Ladesäule, authentifizieren sich über eine App oder Karte bei Ihrem Stromanbieter und laden zu den Konditionen Ihres bestehenden Stromvertrags. Der Ladesäulenbetreiber erhält dafür ein transparentes Infrastrukturentgelt, verkauft Ihnen aber keinen Strom mehr.

Der entscheidende Unterschied zum herkömmlichen Roaming liegt in der direkten Vertragsbeziehung. Während beim Roaming verschiedene Zwischenhändler mitverdienen und dadurch zusätzliche Kosten entstehen, haben Sie beim Durchleitungsmodell einen direkten Stromliefervertrag. Das eliminiert die versteckten Aufschläge, die heute oft 20 bis 30 Cent pro Kilowattstunde ausmachen.


Kostenvergleich Roaming / Durchleitungsmodell


Die rechtliche Grundlage schuf die Bundesnetzagentur bereits 2021 mit speziellen Netzzugangsregeln für die Elektromobilität. Diese ermöglichen es, Strommengen präzise einzelnen Ladevorgängen zuzuordnen. Ein wichtiger Punkt: Sie können nicht einfach Ihren normalen Haushaltsstromvertrag mitnehmen. Ihr Stromanbieter muss eine spezielle „mobile Marktlokation“ anbieten, also einen separaten Vertrag für das Laden unterwegs.

Wie funktioniert das in der Praxis?

Die technische Umsetzung mag komplex klingen, aber für Sie als Nutzer läuft alles wie gewohnt ab. Im Hintergrund arbeiten sogenannte virtuelle Bilanzkreise. Wenn Sie laden, erfasst die Ladesäule präzise die geladene Strommenge und übermittelt diese Daten in Echtzeit an den Netzbetreiber und Ihren Stromanbieter. Ihr Stromanbieter ordnet den Strom Ihrem Vertrag zu und rechnet direkt mit Ihnen ab.


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Drei Akteure sind dabei entscheidend: Der Ladesäulenbetreiber konzentriert sich nur noch auf den optimalen Betrieb der Hardware und erhält dafür ein fixes Infrastrukturentgelt. Ihr Stromanbieter liefert den Strom zu Ihren gewohnten Vertragskonditionen. Dazwischen vermitteln Durchleitungsdienstleister wie das Berliner Unternehmen decarbon1ze, die die komplexe Abrechnung technisch abwickeln.

Die ersten erfolgreichen Beispiele zeigen, dass das System funktioniert. LichtBlick eMobility hat seit November 2024 das Durchleitungsmodell im Regelbetrieb. Mitarbeiter eines Berliner Unternehmens laden bereits erfolgreich mit ihrem eigenen Stromvertrag an LichtBlick-Ladesäulen. Das Fraunhofer-Institut koordiniert mit dem BANULA-Projekt die bundesweite Erprobung und konnte erstmals zeigen, dass sogar PV-Strom vom eigenen Dach in verschiedenen deutschen Regelzonen genutzt werden kann.


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Besonders interessant wird es beim staatlich geförderten LKW-Schnellladenetz. Das Bundesverkehrsministerium macht das Durchleitungsmodell zur Pflicht bei Ausschreibungen für etwa 130 LKW-Schnellladestationen an unbewirtschafteten Autobahnraststätten. Dort müssen drei Ladeoptionen angeboten werden: spontanes Laden ohne Vertrag, klassisches Roaming und eben das Durchleitungsmodell mit eigenem Stromvertrag.

Was kostet Sie das wirklich?

Der große Vorteil des Durchleitungsmodells liegt in der Kostentransparenz. Statt eines undurchsichtigen Endpreises sehen Sie genau, wofür Sie bezahlen. Die Gesamtkosten pro Kilowattstunde setzen sich aus vier transparenten Komponenten zusammen.


Jahreskosten-Hochrechnung (100 MWh/Jahr = typischer B2B-Verbrauch)


Ihre gewohnten Stromkosten bilden die Basis. Wenn Sie einen guten Gewerbestromtarif von 32 Cent pro Kilowattstunde haben, zahlen Sie auch an der Ladesäule diese 32 Cent. Dazu kommt das Infrastrukturentgelt für den Ladesäulenbetreiber. Hier liegt die große Unbekannte, denn die Höhe ist noch nicht endgültig festgelegt. Die Gespräche bewegen sich zwischen 10 und 20 Cent pro Kilowattstunde.

Eine kleine Durchleitungsgebühr von etwa 2 bis 4 Cent übernimmt der technische Dienstleister für die Abwicklung. Schließlich fallen wie bei normalem Strom auch Netzentgelte und staatliche Abgaben von etwa 8 bis 12 Cent an.


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In der Summe kommen Sie auf 52 bis 68 Cent pro Kilowattstunde, je nach Höhe des Infrastrukturentgelts.

Unterschätzte Infrastrukturkosten

Nehmen wir ein realistisches Beispiel: Sie laden 200 Kilowattstunden für Ihren E-LKW. Bei einem moderaten Infrastrukturentgelt von 15 Cent zahlen Sie 32 Cent für den Strom, 15 Cent Infrastrukturentgelt, 3 Cent Durchleitung und 10 Cent sonstige Kosten. Das macht 60 Cent pro Kilowattstunde oder 120 Euro für die Ladung. Zum Vergleich: An vielen Schnellladesäulen würden heute 66 Cent pro Kilowattstunde anfallen, also 132 Euro. Die Ersparnis von 12 Euro mag klein erscheinen, summiert sich aber bei regelmäßiger Nutzung erheblich.


Ladeinfrastruktur Lösungen für Unternehmen


Das wirkliche Sparpotenzial zeigt sich bei der Nutzung von eigenem PV-Strom. Wenn Sie eine Solaranlage betreiben, kostet Sie der Strom in der Erzeugung nur etwa 10 Cent pro Kilowattstunde. Selbst mit Infrastrukturentgelt und sonstigen Kosten landen Sie bei nur 35 bis 40 Cent pro Kilowattstunde. Das ist eine Halbierung der aktuellen Schnellladepreise.

Welche Vorteile haben Sie als Unternehmen?

Der offensichtlichste Vorteil liegt in den Kosteneinsparungen durch Ihre bestehenden Stromverträge. Große Flotten können durch höhere Abnahmemengen oft bessere Konditionen verhandeln, als sie einzelne Ladesäulenbetreiber bekommen. Statt 66 Cent an Schnellladesäulen nutzen Sie Ihren Gewerbestromtarif plus transparente Zusatzkosten.


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Die administrative Vereinfachung ist für viele Flottenbetreiber mindestens genauso wertvoll. Statt verschiedener Ladekarten, Apps und Abrechnungen haben Sie nur noch einen Ansprechpartner: Ihren Stromanbieter. Eine Spedition mit 50 E-LKWs muss heute oft fünf bis acht verschiedene Ladekarten verwalten. Mit dem Durchleitungsmodell reicht ein Stromvertrag für alle Fahrten.

Besonders spannend wird es bei der CO2-Bilanzierung. Sie wissen genau, welchen Strom Sie laden, weil Sie ihn selbst eingekauft haben. Das ist entscheidend für aussagekräftige Nachhaltigkeitsberichte und ESG-Compliance. Statt Graustrom mit nachträglich eingekauften Zertifikaten laden Sie echten Ökostrom oder sogar Ihren eigenen PV-Strom mit lückenloser Dokumentation.


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Die Planbarkeit der Kosten erleichtert die Kalkulation erheblich. Keine bösen Überraschungen durch schwankende Ladepreise verschiedener Anbieter mehr. Sie kennen Ihre Stromkosten und können die zusätzlichen Infrastrukturentgelte fest einplanen. Das macht die Elektromobilität für Unternehmen deutlich kalkulierbarer.

Wo liegen die Risiken und Herausforderungen?

Das größte Risiko liegt in der noch unbekannten Höhe der Infrastrukturentgelte. Hier entscheidet sich, ob das Durchleitungsmodell wirklich günstiger wird oder nur eine kompliziertere Variante des Status quo darstellt. Ladesäulenbetreiber müssen ihre Investitionen refinanzieren. Wenn sie nicht mehr über Strommargen verdienen können, müssen die Infrastrukturentgelte entsprechend hoch sein.


MCS E-LKW | Marktpreise | Durchleitungsmodell


Ein warnendes Beispiel liefert Portugal. Das Land praktiziert das Durchleitungsmodell bereits seit Jahren, aber die Ladepreise sind keineswegs niedriger als in anderen EU-Ländern. Im Gegenteil: Portugal gilt als schwieriges und teures Pflaster für das Laden von Elektrofahrzeugen. Das zeigt, dass das Durchleitungsmodell nicht automatisch zu niedrigeren Preisen führt.

Die technische Komplexität ist nicht zu unterschätzen. Ladesäulenbetreiber müssen neben den bestehenden Systemen für spontanes Laden und Roaming ein drittes System implementieren. Das kostet Geld und birgt zusätzliche Fehlerquellen. Je komplexer das System, desto höher das Risiko technischer Probleme.


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Außerhalb staatlicher Ausschreibungen entscheiden Ladesäulenbetreiber freiwillig, ob sie das Durchleitungsmodell anbieten. Warum sollten sie auf profitable Strommargen verzichten und komplexe Technik implementieren? Die wirtschaftlichen Anreize sind nicht offensichtlich. Das Durchleitungsmodell wird daher vermutlich nicht flächendeckend verfügbar sein.

Aktuelle Entwicklungen: Was passiert gerade?

Die Entwicklung nimmt richtig Fahrt auf. LichtBlick eMobility ist der Pionier und bietet das Durchleitungsmodell seit November 2024 im Regelbetrieb an. Das Berliner Start-up decarbon1ze hat die Software entwickelt, die das System technisch ermöglicht, und arbeitet mit weiteren Ladesäulenbetreibern zusammen.

Das BANULA-Forschungsprojekt unter Leitung des Fraunhofer-Instituts erprobt die bundesweite Anwendung mit acht Partnern. Badenova testet das System an eigenen Ladesäulen, Vector Informatik nutzt es für Mitarbeiterfahrzeuge, und OLI Systems stellt die Abrechnungsinfrastruktur bereit. Besonders beeindruckend: Erstmals wurde PV-Strom vom eigenen Dach auch in anderen deutschen Regelzonen genutzt.


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Der wirkliche Durchbruch kommt vom Staat. Das Bundesverkehrsministerium macht das Durchleitungsmodell zur Pflicht bei LKW-Schnellladestationen an etwa 130 unbewirtschafteten Autobahnraststätten. Das schafft die kritische Masse, die für den Erfolg des Systems nötig ist. Wichtig dabei: Bei allen drei Ladeoptionen wird das gleiche Infrastrukturentgelt erhoben, was echte Preistransparenz schafft.

Realistische Prognosen gehen davon aus, dass 2025 weitere Pilotprojekte und erste kommerzielle Angebote folgen werden. 2026 und 2027 könnte sich das System auf mehr Betreiber und Standorte ausweiten. Eine flächendeckende Verfügbarkeit ist aber nicht garantiert und hängt entscheidend davon ab, ob sich das Modell für alle Beteiligten als wirtschaftlich attraktiv erweist.

Meine Empfehlung: So gehen Sie vor

Das Durchleitungsmodell ist besonders interessant, wenn Sie eine größere Elektrofahrzeugflotte betreiben und regelmäßig öffentlich laden müssen. Bei weniger als zehn Fahrzeugen oder hauptsächlichem Laden am Depot lohnt sich der Aufwand meist nicht. Entscheidend ist auch, ob Sie bereits einen günstigen Gewerbestromtarif haben oder eine PV-Anlage betreiben.


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Mein Rat: Kontaktieren Sie zunächst Ihren derzeitigen Stromlieferanten und fragen Sie, ob er mobile Marktlokationen anbietet. Das sind die speziellen Verträge, die Sie für das Durchleitungsmodell brauchen. Je größer Ihre Flotte, desto bessere Konditionen können Sie aushandeln. Klären Sie auch, ob und wie Ihr selbst erzeugter Solarstrom einbezogen werden kann.

Starten Sie mit einem Testlauf, sobald das Durchleitungsmodell an Ihren wichtigsten Routen verfügbar ist. Beginnen Sie mit wenigen Fahrzeugen und bewerten Sie Kosten sowie Nutzerfreundlichkeit realistisch. Die Implementierung sollte schrittweise erfolgen: erst Vorbereitung und Vertragsverhandlungen, dann Testbetrieb, schließlich sukzessive Ausweitung auf die gesamte Flotte.


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Vergessen Sie dabei nicht die Schulung Ihrer Fahrer. Das neue System funktioniert anders als gewohnt, und die ersten Ladevorgänge brauchen möglicherweise etwas mehr Zeit. Planen Sie ein kontinuierliches Monitoring ein, um bei Problemen schnell reagieren zu können.


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Wichtig ist auch eine realistische Erwartungshaltung. Das Durchleitungsmodell ist kein Allheilmittel und wird nicht überall verfügbar sein. Sie brauchen weiterhin alternative Lademöglichkeiten für Ihre Fahrer. Behandeln Sie es als zusätzliche Option, nicht als Ersatz für bestehende Systeme.

Fazit: Chancen erkennen, klug handeln

Das Durchleitungsmodell bietet echte Chancen für Unternehmen mit größeren Elektrofahrzeugflotten. Bei realistischen Infrastrukturentgelten sind Einsparungen von 8 bis 15 Cent pro Kilowattstunde möglich. Bei einer Flotte, die jährlich eine Million Kilowattstunden öffentlich lädt, sprechen wir von fünf- bis sechsstelligen Einsparungen.

Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, eigenen PV-Strom europaweit zu nutzen. Das ist ein echter Durchbruch für die Energiewende im Verkehrssektor und kann die Ladekosten halbieren. Dazu kommen administrative Vereinfachungen und bessere CO2-Bilanzierung.


Ladekosten | Detailaufschlüsselung pro 1 kWh (B2B/LKW-Fokus)


Die Risiken sind aber real. Wenn Ladesäulenbetreiber die Infrastrukturentgelte zu hoch ansetzen, verpufft der Kostenvorteil. Das portugiesische Beispiel zeigt, dass das Durchleitungsmodell nicht automatisch zu niedrigeren Preisen führt. Die begrenzte Verfügbarkeit und technische Komplexität sind weitere Herausforderungen.Noch nicht definiert ist: Kann das bidirektionale Laden Kostenvorteil sein um auch das Durchleitungsmodell zu nutzen. Zukunftsmusik, aber laut gedacht haben das schon viele.


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Meine Empfehlung: Bleiben Sie am Ball und testen Sie das Durchleitungsmodell, sobald es an Ihren relevanten Routen verfügbar ist. Die potenziellen Vorteile sind zu groß, um sie zu ignorieren. Aber gehen Sie mit realistischen Erwartungen ran und planen Sie die Implementierung sorgfältig. Das Durchleitungsmodell kann die Elektromobilität einen großen Schritt voranbringen, aber nur wenn die konkrete Umsetzung stimmt.

FAQ

Kann ich meinen normalen Hausstromvertrag beim Durchleitungsmodell nutzen?

Nein, Sie benötigen einen speziellen Vertrag für eine „mobile Marktlokation“ von Ihrem Stromanbieter. Dieser ist technisch und rechtlich getrennt von Ihrem stationären Stromvertrag, ermöglicht aber ähnliche Konditionen.

Was passiert, wenn das Durchleitungsmodell an einer Ladesäule nicht verfügbar ist?

Sie können weiterhin über klassisches Roaming oder Ad-hoc-Laden nutzen. Das Durchleitungsmodell ist eine zusätzliche Option, ersetzt aber nicht die bestehenden Lademöglichkeiten an öffentlichen Ladesäulen.

Wie hoch wird das Infrastrukturentgelt für Ladesäulenbetreiber wirklich?

Die konkreten Tarife werden derzeit zwischen Betreibern und Durchleitungsdienstleistern verhandelt. Bei staatlichen LKW-Ausschreibungen soll die Höhe „nachvollziehbar auf Basis der Standortkosten“ berechnet werden, konkrete Cent-Beträge stehen aber noch nicht fest.

Funktioniert das Durchleitungsmodell auch im europäischen Ausland?

Theoretisch ja, praktisch ist die Umsetzung komplex. Portugal hat bereits Erfahrungen, andere EU-Länder arbeiten an der Implementierung. Eine grenzüberschreitende Nutzung hängt von bilateralen Vereinbarungen zwischen den Durchleitungsdienstleistern ab.

Welche technischen Voraussetzungen müssen unsere Fahrzeuge erfüllen?

Die Fahrzeuge selbst benötigen keine besonderen technischen Anpassungen. Entscheidend ist die entsprechende App oder RFID-Karte Ihres Stromanbieters für die Authentifizierung an der Ladesäule.

Wie schnell amortisieren sich die Implementierungskosten?

Bei einer größeren Flotte mit regelmäßigem öffentlichen Laden können sich Einsparungen von 8-15 Cent pro kWh ergeben. Eine Flotte mit jährlich 500.000 kWh öffentlichem Ladebedarf spart damit 40.000-75.000 Euro pro Jahr.

Was unterscheidet das Durchleitungsmodell vom Hamburger Modell?

Das Hamburger Modell nutzt einen zentralen Energieversorger, der allen Anbietern Strom zu Börsenpreisen zur Verfügung stellt. Das Durchleitungsmodell arbeitet mit direkten Lieferverträgen und virtuellen Bilanzkreisen, ist also technisch anders aufgebaut.

Können Start-ups und kleinere Unternehmen das Durchleitungsmodell nutzen?

Grundsätzlich ja, aber die Vorteile sind bei kleinen Flotten oft marginal. Die Verhandlungsmacht für günstige Stromtarife und die administrativen Aufwände rechnen sich meist erst ab einer gewissen Flottengröße.

Wie wird die CO2-Bilanzierung beim Durchleitungsmodell nachgewiesen?

Sie erhalten die Herkunftsnachweise direkt von Ihrem Stromanbieter, da Sie dessen Strom nutzen. Das ermöglicht eine lückenlose Dokumentation für ESG-Reporting und Nachhaltigkeitsberichte.

Was passiert bei technischen Problemen mit dem Durchleitungsmodell?

Ladesäulen bieten in der Regel mehrere Zahlungsoptionen parallel an. Falls das Durchleitungsmodell nicht funktioniert, können Sie auf Ad-hoc-Laden oder Roaming ausweichen, allerdings zu den entsprechend höheren Tarifen.

energiefahrer.de

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