Studie: Kostenvorteile für Elektrofahrzeuge in Deutschland

Die ICCT-Studie zeigt, dass Elektrofahrzeuge in Deutschland bei den Gesamtkosten günstiger sind als vergleichbare Benziner, besonders im Kompaktsegment. Die Analyse unterstreicht die Bedeutung der Kaufprämie und schlägt ein einkommensabhängiges Förderkonzept vor.
Einleitung: Die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen in Deutschland

In der heutigen Zeit stellt sich für viele Autokäufer in Deutschland die Frage, ob ein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug  wirtschaftlich sinnvoller ist als ein benzinbetriebenes Auto. Eine aktuelle Untersuchung der unabhängigen Forschungseinrichtung International Council on Clean Transportation (ICCT) hat sich dieser Frage angenommen. Die Studie vergleicht die Gesamtbetriebskosten von Elektro- und Benzin-Fahrzeugen in verschiedenen Fahrzeugkategorien und präsentiert ein sozial ausgerichtetes Fördermodell.

Faktoren, die die Gesamtkosten beeinflussen

Bei der Bewertung der Gesamtkosten eines Fahrzeugs sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Neben dem Anschaffungspreis spielen auch staatliche Förderungen, Steuern, Wartungskosten und der Preis für den Kraftstoff eine entscheidende Rolle. Die ICCT-Studie hat festgestellt, dass Elektrofahrzeuge im Kompaktsegment deutliche Kostenvorteile gegenüber ihren benzinbetriebenen Gegenstücken aufweisen. Der Kostenfaktor Ladeinfrastruktur ist zu vernachlässigen.

Die finanzielle Attraktivität von Elektrofahrzeugen

Laut Sandra Wappelhorst, einer der Hauptautoren der Studie und führende Wissenschaftlerin beim ICCT, ist der Elektroantrieb in den Segmenten der Kompakt- und Kleinwagen in Deutschland auch aus finanzieller Sicht eine lohnende Option. Insbesondere wenn das Fahrzeug für mindestens vier Jahre genutzt wird, können niedrigere Betriebskosten und aktuelle staatliche Förderungen den höheren Anschaffungspreis ausgleichen.

Fallstudie: VW ID.3 Pro vs. VW Golf VIII Style 2

Die Studie hat die Gesamtbetriebskosten eines batteriebetriebenen VW ID.3 Pro mit denen eines benzinbetriebenen VW Golf VIII Style 2 verglichen. Die Einsparungen für das Elektromodell belaufen sich über einen Zeitraum von vier Jahren auf 5100 Euro. Unter Berücksichtigung der deutschen “Umweltbonus”-Kaufprämie für Elektroautos erhöht sich der Kostenvorteil sogar auf 12.300 Euro.

Kleinwagen-Segment: Ein differenziertes Bild

Im Segment der Kleinwagen zeigt sich eine andere Situation. Ein batteriebetriebener Dacia Spring Extreme Electric 65 ist im Vergleich zu einem benzinbetriebenen Toyota Aygo X 1.0 über vier Jahre zunächst 6000 Euro teurer. Berücksichtigt man jedoch die Kaufprämie, wird auch hier das Elektrofahrzeug zur wirtschaftlicheren Option, mit einer Ersparnis von etwa 1100 Euro.

Die Bedeutung der Kaufprämie

Kyle Morrison, der Hauptautor der Studie, betont die Wichtigkeit der Kaufprämie als Instrument zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen für Elektrofahrzeuge, insbesondere im Kleinwagensegment. Ohne diese Förderung wäre ein großer Teil der Bevölkerung ohne erschwingliche Option für die Elektromobilität.

Soziale Aspekte und Förderkonzepte

Die Studie schlägt auch ein einkommensabhängiges Förderkonzept für den Kauf von Elektrofahrzeugen vor, um den Zugang zur Elektromobilität für einkommensschwächere Gruppen zu erleichtern. Dieses Konzept könnte insbesondere Haushalten mit niedrigerem Einkommen zugutekommen.

Fazit: Die Zukunft der Elektromobilität in Deutschland

Laut Morrison können kleine Elektroautos ihren Marktanteil in Deutschland erhöhen, wenn gut konzipierte politische Instrumente zur Förderung der sozialen Teilhabe vorhanden sind. Dies würde es ermöglichen, die Vorteile der Elektromobilität auf eine breitere Bevölkerungsschicht auszuweiten und die Emissionen potenziell schneller zu reduzieren.

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