Gern und pauschal wird unsere Energiewende mit der von China verglichen. Gibt es diese im Reich der Mitte überhaupt? Die Behauptung oft und pauschal: China baut Kohlenmeiler, aber doch sicher kaum erneuerbare Energien. Wir haben uns mal die Fakten angesehen.
China hat sich das Ziel gesetzt, eine kohlenstoffarme Energieversorgung aufzubauen[1] . Der Anteil der erneuerbaren Energien an der globalen Stromerzeugung steigt von 26 % im Jahr 2018 auf 44 % im Jahr 2040[2]. Ende 2019 verfügte China über 790 Gigawatt an Kapazität zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, davon 356 GW an Wasserkraft, 252 GW an Solarenergie und 82 GW an Windenergie[3]. China hat große Ziele bei den Erneuerbaren Energien und ist bestrebt, die Kohlenutzung zu begrenzen und die Förderung erneuerbarer Energien voranzutreiben[4]. Im Vergleich zu Deutschland hat China ein dynamisches Wachstum bei den Erneuerbaren Energien und einen höheren Anteil an Kohlestromerzeugung[5]. Auch wenn in Deutschland das Jahr 2022 neue Rekorde bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien brachte.
Die erneuerbaren Energienstrategie Chinas
China hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 33 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu erreichen, wie in seinem 14. Fünfjahresplan zur Entwicklung erneuerbarer Energien[1] dargelegt. Dieser Plan ist Teil des übergeordneten Ziels Chinas, die maximalen CO2-Emissionen vor 2030 und die CO2-Neutralität vor 2060 zu erreichen[3]. China ist auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen, wobei Investitionen in erneuerbare Energien eine wichtige Rolle bei der Ankurbelung der Wirtschaft spielen[2]. Die chinesische Regierung hat Pläne umgesetzt, Wüstengebiete in Nord- und Westchina zu nutzen, um zentralisierte, groß angelegte Solar- und Winderzeugungskapazitäten aufzubauen[5], während sie gleichzeitig erneuerbare Lieferungen für Provinzen auf der Grundlage der Ressourcenverfügbarkeit, des wirtschaftlichen Entwicklungsstatus und des Energiebedarfs reserviert[5].
China könnte sein 33%-Ziel bis 2025 aufgrund der aktuellen Dynamik der Solar- und Windentwicklung bequem übertreffen[4], wobei Prognosen darauf hindeuten, dass der Anteil erneuerbarer Energien bis 2025 36 % erreichen könnte[4]. Dies wäre eine bedeutende Errungenschaft für Chinas saubere Energiewende.
Die grossen Ziele für erneuerbare Energien
Der Plan Chinas zielt auf eine 50-prozentige Steigerung der Erzeugung erneuerbarer Energien ab (von 2,2 Billionen kWh im Jahr 2020 auf 3,3 Billionen kWh im Jahr 2025). Der Anteil an erneuerbarem Stromverbrauch soll bis 2025 33 Prozent betragen (gegenüber 28,8 Prozent im Jahr 2020) und soll stetig bis auf 50 Prozent steigen. Die Strategie legt ebenfalls fest, dass die CO2-Neutralität vor 2060 zu erreichen ist[2][3].
Um das zu schaffen ist festgelegt worden, dass bis 2030 25 % der chinesischen Energie aus nicht-fossilen Quellen stammen[2]. China ist auf dem besten Weg, sein 33%-Stromverbrauchsziel aus erneuerbaren Energien bis 2025 zu erreichen und könnte es inmitten der anhaltenden Dynamik bequem übertreffen[4][5]. Zum Beispiel hat Sichuan mit seinen Wasserkraftressourcen ein Ziel von 60% erneuerbaren Energien bis 2025 gesetzt[5]. China hat sich auch provinzielle Ziele gesetzt, die auf der Verfügbarkeit von Ressourcen, dem wirtschaftlichen Entwicklungsstatus und dem Energiebedarf basieren[5]. Im Jahr 2021 waren 58,7% des gesamten übertragenen Stromvolumens Chinas laut dem Bericht der National Energy Administration auf erneuerbaren Energien basierender Strom[5]. Das zeigt die deutlichen Fortschritte in China.
Die großen erneuerbaren Energiequellen
China produziert mehr als dreimal so viel erneuerbare Energien wie die Vereinigten Staaten[1]. China sieht erneuerbare Energien als Quelle der Energiesicherheit und nicht nur zur Reduzierung der CO2-Emissionen[1]. Die chinesische Regierung setzt mehrere Strategien zur Förderung erneuerbarer Energien um, darunter das Gesetz über erneuerbare Energien und den Aktionsplan zur Prävention und Kontrolle der Luftverschmutzung[1]. China ist auf dem besten Weg, sein 33%iges Stromverbrauchsziel aus erneuerbaren Energien bis 2025 zu erreichen und könnte es inmitten der laufenden Bemühungen, das Stromnetz zu erneuern, um mehr erneuerbare Energiequellen aufzunehmen[2][3], bequem übertreffen. Seit 2021 ist der Anteil von erneuerbaren Energien in den drei Westprovinzen – Sichuan, Yunnan und Qinghai auf über 80 % gestiegen [3].
China hat sich verpflichtet, die gesamte Wind- und Solarkapazität bis 2030 auf 1.200 Gigawatt zu erhöhen, fast doppelt so hoch wie die aktuelle Rate[4]. Die NDRC sagte, dass erneuerbare Energien bis 2025 mehr als die Hälfte des neuen Energieverbrauchs ausmachen werden [4].
Hohe Investitionen in erneuerbare Energien
China ist seit mehreren Jahren der weltweit führende Investor in die Infrastruktur für erneuerbare Energien[1][2]. Im Jahr 2022 investierte China 546 Milliarden Dollar in saubere Energie, darunter Solar- und Windenergie, Elektrofahrzeuge und Batterien[1]. Das war fast das Vierfache der US-Investitionen, die sich auf 141 Milliarden Dollar beliefen[1]. Die Europäische Union war mit 180 Milliarden Dollar an Investitionen in saubere Energie an zweiter Stelle nach China[1].
Chinas Fünfjahresplan für erneuerbare Energien skizziert den Fahrplan des Landes für erneuerbare Energien für 2021-2025[3][4]. Der Plan sieht ein Ziel von 1.200 Gigawatt (GW) Wind- und Solarenergiekapazität bis 2030 sowie 25 % des Energieverbrauchs vor, der bis 2030 durch nicht fossile Brennstoffe gedeckt werden soll[2][4]. Chinas Investitionen in saubere Energie haben laut der Internationalen Energieagentur 2021 mehr als 30% der gesamten globalen Investitionen in Anspruch genommen[4]. China engagiert sich für den Bau von Offshore-Strom-“Basen” in fünf Regionen, und sechs Küstenprovinzen haben Pläne für 32 GW Offshore-Stromkapazität bis 2025[2][4]. Diese ehrgeizigen Ziele zeigen, dass China erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien tätigt.
Subventionen für erneuerbare Energien in China
China hat eine Reihe von finanziellen Anreizen beschlossen, um die Entwicklung erneuerbarer Energien zu fördern, darunter Subventionen, steuerliche Anreize, Zölle und Preisanreize[3]. 2022 wurden Subvention für erneuerbare Energien auf 3,87 Milliarden Yuan (607,26 Millionen Dollar) festgelegt [4]. Dieses Geld wird für Windparks (1,55 Milliarden Yuan), Solarkraftwerke (2,28 Milliarden Yuan) und Biomasse-Stromerzeugern (38,24 Millionen Yuan)[4] bereitgestellt.
Fazit
Der Anteil erneuerbarer Energien steigt auch in China und das massiv. Das Problem dort: Aktuell steigt der Bedarf nach elektrischer Energie schneller als der Ausbau der erneuerbarer Energien. Auch deshalb ist es notwendig noch Kohlekraftwerke zuzubauen. Das Tempo hat sich aber in den letzten beiden Jahren deutlich verlangsamt.