Der CO2-Preis beim Tanken und Heizen mit fossilen Energien liegt derzeit bei 30 Euro pro Tonne in Deutschland. Ab dem nächsten Jahr wird dieser Preis jedoch auf 40 Euro pro Tonne steigen. Diese Erhöhung wird Benzin und Diesel um etwa vier Cent pro Liter verteuern.
Globale Perspektive
Weltweit gibt es einen Trend zur Erhöhung der CO2-Bepreisung, um die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren. Bis Ende 2020 hatten mehr als 20 Länder Verbote für den Verkauf konventioneller Autos angekündigt oder vorgeschrieben, dass alle Neuwagenverkäufe emissionsfrei sein müssen Quelle: IEA.
Die Energiewende – insbesondere in der Entwicklung hin zur Elektromobilität wird dadurch deutlich gestützt.
Elektromobilität: Eine wachsende Alternative
Es gab 10 Millionen Elektroautos auf den Straßen der Welt Ende 2020, und die Elektroauto-Registrierungen stiegen um 41% im Jahr 2020, trotz eines weltweiten Rückgangs der Autoverkäufe um 16%. Rund 3 Millionen Elektroautos wurden weltweit verkauft, und Europa überholte China als den weltweit größten Elektrofahrzeugmarkt zum ersten Mal Quelle: IEA.
EU-Politik und Elektrifizierung des Straßenverkehrs
Die EU-Politik zur Erreichung einer nachhaltigeren Mobilität wird hauptsächlich durch den European Green Deal und die Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität geprägt. Die Europäische Union hat klare Ziele gesetzt, um die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr zu reduzieren. In diesem Zusammenhang werden Elektrofahrzeuge eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus dem Straßenverkehr spielen. Kürzlich vorgeschlagene Gesetzgebung setzt Ziele, die CO2-Emissionen von Autos bis 2030 um 55% und von Lieferwagen um 50% zu reduzieren. Es wird auch vorgeschlagen, die Emissionen von Neuwagen und Lieferwagen bis 2035 vollständig zu eliminieren Quelle: EEA.
CO2-Bepreisung: Ein globaler Ansatz
Die CO2-Bepreisung hat sich als ein bekanntes Konzept etabliert, um die Emissionen zu senken und Investitionen in sauberere Technologien zu fördern. Es gibt verschiedene Wege, wie Regierungen den CO2-Preis festlegen können, um die sogenannten externen Kosten von CO2-Emissionen zu erfassen Quelle: World Bank.
Emissionshandelssysteme (ETS)
Ein ETS, auch als Cap-and-Trade-System bekannt, begrenzt die Gesamtemissionen von Treibhausgasen und ermöglicht es Industrien mit niedrigen Emissionen, ihre zusätzlichen Zertifikate an größere Emittenten zu verkaufen. Dies schafft einen Marktpreis für Treibhausgasemissionen.
CO2-Steuern
Eine CO2-Steuer legt direkt einen Preis für CO2 fest, indem sie eine Steuer auf die Emissionen von Treibhausgasen oder auf den Kohlenstoffgehalt von fossilen Brennstoffen erhebt. Der Unterschied zu einem ETS besteht darin, dass das Ergebnis der Emissionsreduktion bei einer CO2-Steuer nicht vordefiniert ist, der CO2-Preis jedoch festgelegt ist. Klar ist: Die Schere der Kosten zwischen Aufladen von Elektrofahrzeugen und Tanken von Verbrennern wird immer grösser.
Warum ist es gut, dass fossiler Kraftstoff teurer wird?
Die Erhöhung des CO2-Preises für fossile Kraftstoffe ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Mobilität. Durch die Verteuerung von Benzin und Diesel wird ein Anreiz geschaffen, auf emissionsärmere Alternativen umzusteigen. Dies fördert nicht nur die Elektromobilität, sondern trägt auch dazu bei, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren.
Verwendung der Einnahmen aus dem CO2-Preis
Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sollen laut dem Entwurf um rund 2,3 Milliarden auf rund 10,9 Milliarden Euro steigen. Diese Mittel werden für verschiedene Projekte verwendet, darunter die energetische Gebäudesanierung, die Dekarbonisierung der Industrie und der Ausbau der Elektromobilität. Zwischen 2024 und 2027 werden insgesamt rund 211,8 Milliarden Euro bereitgestellt.
Fazit
Die Entwicklung des CO2-Preises in Deutschland und weltweit zeigt einen klaren Trend zur Verteuerung von fossilen Kraftstoffen, um den Übergang zu emissionsärmeren Alternativen zu fördern. In Deutschland wird der CO2-Preis beim Tanken und Heizen mit fossilen Energien im nächsten Jahr auf 40 Euro pro Tonne steigen, was Benzin und Diesel um etwa vier Cent pro Liter verteuert. Diese Maßnahme steht im Einklang mit globalen Bemühungen, die Emissionen von Treibhausgasen durch verschiedene Ansätze wie Emissionshandelssysteme und CO2-Steuern zu reduzieren. Die Erhöhung des CO2-Preises wird als wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Mobilität angesehen, und die Einnahmen werden für Projekte wie die energetische Gebäudesanierung und den Ausbau der Elektromobilität verwendet. Weder Wasserstoff noch E-Fuels werden günstig sein. Dafür sind die zwei Stoffe schon in der Herstellung deutlich zu teuer – der Energieeinsatz ist sehr hoch.