Euro 7: Panikmache und Selbstversagen der Automobilindustrie

Die europäische Regierung und das EU-Parlament verhandeln über die Einführung der neuen Abgasnorm Euro 7, die sowohl Verbrenner als auch E-Autos betreffen wird. Der Entwurf der EU-Kommission liegt seit November vergangenen Jahres vor und bezieht sich auf den Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub. Die Regulierung umfasst erstmals auch den Feinstaub-Ausstoß, der beim Bremsen und Reifenabrieb entsteht. Laut EU-Kommission haben die Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen des Verkehrs 2018 zu rund 70.000 vorzeitigen Todesfällen in Europa geführt.

Die künftige Regulierung löste bei den Autoherstellern deutliche Kritik aus. So warnte der Chef von Volkswagen, Thomas Schäfer, dass die neuen Auflagen Verbrennerfahrzeuge um bis zu 5000 Euro teurer machen könnten. Der Bosch-Chef Stefan Hartung verteidigte die neue Norm, warnte jedoch davor, dass Teile technisch nicht umsetzbar sind. Hartung kritisierte die Regulierung, da diese Dinge vorsehe, die technisch nicht möglich oder noch nicht erfunden seien. Erstmals umfasst die Regulierung auch den Feinstaub-Ausstoß, der beim Bremsen und durch den Reifenabrieb entsteht. Dieser Teil soll auch für Elektroautos gelten.

Lobbyarbeit der Automobilindustrie in Brüssel

Die Automobilindustrie ist in Brüssel dafür bekannt, dass sie durch Lobbyarbeit ihre Interessen vertritt. Durch ihre intensive Einflussnahme auf politische Entscheidungen ist es ihr oft gelungen, strengere Abgasnormen zu verhindern oder abzuschwächen. Diese Praxis hat dazu geführt, dass die Abgasnormen immer wieder verändert werden und immer strengere Anforderungen an die Autohersteller gestellt werden. Jetzt, wo die EU-Abgasnorm Euro 7 vor der Tür steht, müssen die Autohersteller die Konsequenzen ihrer Lobbyarbeit tragen.

Die Automobilindustrie hat in Brüssel eine starke Lobby, um die Regulierungen im Bereich Abgasemissionen zu beeinflussen. Diese Unternehmen nutzen ihre Einflussmöglichkeiten, um günstigere Voraussetzungen für sich zu schaffen und den regulatorischen Rahmen zu beeinflussen. Es ist jedoch bekannt, dass die Automobilindustrie in den vergangenen Jahren viele Vorwürfe hinsichtlich ihrer emissionsintensiven Praktiken und ihres mangelnden Engagements bei der Verringerung von Schadstoffemissionen erhalten hat. Dies hat zu einem immer härteren regulatorischen Rahmen geführt, was zu einer zunehmenden Überwachung und strengeren Überwachung der Abgasemissionen führt.

Schuld der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie trägt einen Teil der Schuld für die strengeren Abgasvorschriften, da sie jahrelang gegen eine effektive Regulierung dieser Emissionen gearbeitet hat. Darüber hinaus hat die Branche bewiesen, dass sie nicht in der Lage ist, selbstständig effektive Maßnahmen zur Verringerung der Emissionen zu ergreifen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch politische Entscheidungsträger und Verbraucher eine Rolle bei der Forderung nach härteren Abgasvorschriften spielen.

Brüsseler Regulierung für Autoabgase

Die Europäische Union hat beschlossen, dass Autohersteller in Zukunft strengere Abgasnormen erfüllen müssen. Diese Regulierung umfasst nun erstmals auch den Feinstaub-Ausstoß, der bei Bremsmanövern und durch den Reifenabrieb entsteht. Die Regulierung gilt auch für Elektroautos.

EU-Abgasnorm Euro 7

Die EU-Abgasnorm Euro 7 bezieht sich auf die Emissionen von Stickoxiden und Feinstaub durch Kraftfahrzeuge, einschließlich Verbrennungsmotoren und Elektrofahrzeugen. Die Regulierung soll den Ausstoß dieser Schadstoffe durch Pkw bis 2035 um 35 Prozent und den Ausstoß durch Busse und Lkw bis 2035 halbieren. Diese Regulierung ist eine Reaktion auf den wachsenden Bedarf an saubererer Luft und die Auswirkungen von Feinstaub- und Stickoxidemissionen auf die Gesundheit.

Debatte über EU-Abgasnorm Euro 7

Die Debatte über die EU-Abgasnorm Euro 7 ist in Europa und insbesondere in Deutschland heftig. Autohersteller und Lieferanten wie Bosch argumentieren, dass einige Teile der Regulierung technisch nicht umsetzbar sind, während die EU-Kommission argumentiert, dass diese Regulierungen notwendig sind, um die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

Die EU-Kommission hat bereits eine Roadmap für die Einführung der Euro-7-Norm bis 2030 veröffentlicht, die strengere Emissionsgrenzwerte für Stickoxide (NOx), Feinstaub und CO2 festlegt. Autohersteller befürchten, dass diese Regulierungen hohe Kosten verursachen und ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könnten.

Einige Umweltschutzorganisationen befürworten hingegen die Einführung der Euro-7-Norm und argumentieren, dass Autohersteller bereits in der Vergangenheit gezeigt haben, dass sie in der Lage sind, technische Herausforderungen zu bewältigen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Debatte ausgeht und ob es zu einer Einigung über die Einführung der Euro-7-Norm kommt. Es ist jedoch klar, dass eine engere Regulierung von Abgasemissionen notwendig ist, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr zu reduzieren.

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