Energie: Die Reform des Strommarktdesigns nimmt Formen an

Der derzeitige Strommarkt ist auf die Bedürfnisse von konventionellen Kraftwerken ausgelegt. Diese können ihren Strom jederzeit und in großen Mengen produzieren. Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne hingegen sind wetterabhängig und produzieren nicht immer genug Strom. Eine grundlegende Reform des Strommarkts ist notwendig, um den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern und den klimaneutralen Strom rund um die Uhr anzubieten.
Deutschland will Ökostrom vollständig unterstützen

Deutschland plant in diesem Jahr, seine Vorbereitungen für eine Reform des Strommarktdesigns abzuschließen. Der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat angekündigt, dass wesentliche Ergebnisse bereits in einem Sommerbericht präsentiert würden. Die Reform soll das System auf die geplante vollständige Umstellung auf Ökostrom vorbereiten.

Die Herausforderungen

Die Reform des Strommarktdesigns ist eine “gefahrgeneigte Operation”, da das Stromsystem ein Herz-Rhythmus-System ist und eine Justierung dieses Systems erfordert. Dabei sind laut Habeck einige Prämissen zu berücksichtigen, darunter:

  • die Versorgungssicherheit mit Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit,
  • die Bezahlbarkeit von Strom für Privatverbraucher und Unternehmen,
  • das Erreichen der Klimaneutralität und des 1,5-Grad-Ziels sowie
  • die europäische Integration.
Plattform Klimaneutrales Stromsystem

Während der ersten Sitzung der “Plattform Klimaneutrales Stromsystem” in Berlin hat Habeck betont, dass der Strommarkt das Herz-Rhythmus-System der Energiewende ist und in der Zukunft noch mehr Bedeutung haben wird als jetzt. Die Plattform bringt erstmals Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um über die Ausgestaltung eines klimaneutralen Stromsystems zu sprechen.

Die Änderung des Strommarktdesigns

Das aktuelle Strommarktdesign muss verändert werden, da erneuerbare Energieanlagen keine gleichbleibenden Mengen an Strom bereitstellen. Bis 2030 sollen nach Plänen der Bundesregierung 80 Prozent des Bruttostrombedarfs aus erneuerbaren Energien stammen. Aktuell sichern sie 50 Prozent des Energiebedarfs. Bis spätestens 2045 sollen erneuerbare Energien den gesamten Bedarf in allen Sektoren decken.

Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse in Europa

Habeck betonte, dass bei der Reform des Stromsystems auch die unterschiedlichen Bedürfnisse in Europa berücksichtigt werden müssten. Das Stromsystem einiger Länder, wie auch das Deutschlands, würde künftig sehr stark von den schwankend verfügbaren erneuerbaren Energien bestimmt sein, während das in anderen Ländern weniger stark der Fall sei. Die Europäische Kommission würde zunächst zeitnah Vorschläge unterbreiten, wie man kurzfristig den Energiemarkt absichern könne gegen Krisen.

Zukünftige Entwicklungen

Habeck erwartet, dass die Diskussion über den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Er betonte die Notwendigkeit einer schnellen und effektiven Umsetzung von Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels.

Außerdem sprach Habeck die Bedeutung der Digitalisierung an und betonte, dass diese ein großes Potenzial zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen, wie dem Klimawandel, birgt. Jedoch müsse dabei darauf geachtet werden, dass die Digitalisierung nicht zu Lasten von Umwelt und Gesellschaft geht. Auch die Elektromobilität spielt eine wesentliche Rolle.

Zuletzt hob Habeck die Bedeutung von Bildung und Wissenschaft hervor. Er betonte, dass diese eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit spielen. Eine Bildung, die auf Nachhaltigkeit und globale Zusammenhänge ausgerichtet ist, sei dabei ebenso wichtig wie eine starke Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.

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