Energie: Der nächste Schritt im Kohleausstieg ist eingeleitet

Die finale Ausschreibungsrunde im Rahmen des Kohleausstiegs ist nun offiziell abgeschlossen. Dies markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Energiepolitik: Kraftwerksbetreiber, die in der Zukunft ihre Anlagen stilllegen müssen, können nicht mehr mit finanziellen Entschädigungen rechnen. Dies stellt eine signifikante Änderung in der bisherigen Praxis dar und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Energielandschaft haben.

Die Bundesnetzagentur hat kürzlich die finale Ausschreibungsrunde für den Kohleausstieg in Deutschland abgewickelt. In dieser Runde erhielten sechs Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von etwa 280 Megawatt (MW) den Zuschlag. Die Gebote reichten von 45.000 Euro pro MW bis zu 85.200 Euro pro MW. Ab dem 2. März 2026 dürfen diese Anlagen keine Kohle mehr zur Energieerzeugung nutzen. Zusätzlich hat die Bundesnetzagentur für weitere Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 262 MW ein Kohleverbot ohne finanzielle Entschädigung erlassen.

Der Prozess des Kohleausstiegs

Vor drei Jahren wurde der Prozess des Kohleausstiegs in Deutschland eingeleitet. Kraftwerksbetreiber hatten die Möglichkeit, sich für die Abschaltung ihrer Anlagen gegen finanzielle Entschädigung zu bewerben. Insgesamt werden mehr als 40 Anlagen mit einer Kapazität von über 10 Gigawatt (GW) den Betrieb einstellen. Zukünftige Maßnahmen zum Kohleausstieg werden ausschließlich von der Bundesnetzagentur angeordnet und betreffen in erster Linie die ältesten Anlagen, die keine finanzielle Entschädigung mehr erhalten werden.

Netzreserve und Versorgungssicherheit

Einige Anlagen werden jedoch als systemrelevant eingestuft und bleiben nach dem 2. März 2026 als Netzreserve erhalten. Diese Anlagen dürfen keinen Strom mehr am Markt verkaufen, stehen jedoch in kritischen Situationen zur Absicherung des Stromnetzes zur Verfügung. Dies soll die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleisten.

Vorteile des Kohleausstiegs

Der Kohleausstieg bringt zahlreiche Vorteile mit sich, insbesondere im europäischen Kontext. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien können diese besser in Europa verteilt werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da erneuerbare Energien aus dem Ausland importiert werden können, anstatt teure und CO2-intensive Energie aus Kohle im eigenen Land zu nutzen.

Anteil von Kohlestrom in Deutschland sinkt

Laut einer aktuellen Studie von Ember, stieg die gesamte Kohleerzeugung in der EU im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 7%. Es gab zwar zu Beginn des Jahres 2022 große Anstiege in der Kohleerzeugung, so hoch wie 35% im März 2022 im Vergleich zu März 2021, aber dieser Trend setzte sich im Winter nicht fort. Tatsächlich fiel die Kohleerzeugung in der EU in den letzten vier Monaten des Jahres 2022 im Vergleich zu den gleichen Monaten im Jahr 2021. Im September fiel sie um 2%, im Oktober um 13%, im November um 7% und im Dezember um 2%. Im vierten Quartal 2022 bedeutete dies einen Rückgang der Kohleerzeugung in der EU um 7%. Diese aktualisierten Zahlen zeigen, dass trotz kurzfristiger Anstiege die langfristige Tendenz in der EU weiterhin in Richtung einer Reduzierung der Kohleerzeugung geht.
Der Anteil der erneuerbaren Energien hat zugenommen, insbesondere Wind- und Solarenergie.

Schlussfolgerung

Der Kohleausstieg ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft, nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien und die Verteilung dieser Energien innerhalb Europas wird eine nachhaltigere und kosteneffizientere Energieversorgung ermöglicht.

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