Elektroauto: Setzt sich der elektrische Dienstwagen durch?

In der zunehmenden Anerkennung der Elektromobilität als Instrument des Klimaschutzes steht der höhere Anschaffungspreis von Elektroautos im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen oftmals im Weg. Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht jedoch einen Ausweg: den "Dienstwagen-Effekt", der gebrauchte Elektroautos für mehr Menschen zugänglich machen könnte. Die Dynamik des Firmenwagenmarktes könnte eine erhöhte Verfügbarkeit von gebrauchten Elektroautos begünstigen, wobei es sich meist um Standardmodelle handelt. Trotzdem bleiben Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich des Preises und der begrenzten Auswahl an Gebrauchtwagen. Dabei ist der elektrische Dienstwagen viel besser als viele Unternehmen glauben.
Die Rolle der Elektromobilität im Klimaschutz und der “Dienstwagen-Effekt”

Die Bemühungen um den Klimaschutz werden in zunehmendem Maße durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen vorangetrieben. Trotz der umweltfreundlichen Perspektiven, die sie bieten, sind die Kosten für ihre Anschaffung oftmals höher als die konventioneller Verbrennungsfahrzeuge. In dieser Hinsicht hebt Volker Wissing, der Bundesverkehrsminister aus den Reihen der FDP, den möglichen “Dienstwagen-Effekt” hervor, der zu einer Zunahme von gebrauchten Elektroautos mit günstigeren Preisen führen könnte.

Dienstwagen als Impulsgeber für den Gebrauchtwagenmarkt

Der Minister unterstrich die Bedeutung des Firmenwagen-Sektors, der momentan eine bedeutende Quelle für gebrauchte Elektrofahrzeuge ist. Die Tatsache, dass viele angemeldete Elektroautos Dienstwagen sind, und die regelmäßige Flottenerneuerung in Unternehmen könnten dazu führen, dass mehr gebrauchte Elektroautos auf dem Markt erhältlich sind. Hierbei handelt es sich nicht um hochklassige Limousinen, sondern meist um Standardmodelle, die als Dienstwagen verwendet werden.

Zugang zu Elektromobilität und steuerliche Aspekte

Laut Wissing beträgt der durchschnittliche Preis für ein neues Elektroauto derzeit über 40.000 Euro, was den Zugang zu dieser Technologie erschwert. Die Verfügbarkeit von gebrauchten Elektrofahrzeugen ist nach wie vor begrenzt. Um die Mobilität für verschiedene Berufsgruppen, wie z.B. medizinisches Personal in ländlichen Gebieten, zu gewährleisten, ist es notwendig, eine Lösung zu finden. Es ist unrealistisch, von ihnen zu erwarten, dass sie ein neues Elektroauto für 40.000 Euro kaufen oder auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind, besonders wenn der Fahrplan eingeschränkt ist.

Die Verwendung von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen wurde bereits als eine effektive Methode betrachtet, um moderne Fahrzeuge schnell auf den Markt zu bringen. Dies sollte auch von denen beachtet werden, die den Klimaschutz durch Elektromobilität fördern wollen und gleichzeitig die Abschaffung von Dienstwagen fordern.

Attraktivität von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen für Unternehmen

Die Forderungen nach dem Streichen steuerlicher Vergünstigungen für Dienstwagen sind dabei eine wichtige Thematik, auf die Wissing hinweist. Der Gebrauchtwagenmarkt für reine Elektroautos in Deutschland hat in der Vergangenheit kaum Fortschritte gemacht. Im ersten Halbjahr machten sie nur 1,25 Prozent der Eigentumsübertragungen aus, was sogar einen minimalen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der Hauptgrund dafür ist, dass es einfach noch nicht genug ältere Elektroautos gibt. Änderungen werden erwartet, aber es wird noch einige Zeit dauern. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), prognostiziert ein größeres Angebot an gebrauchten Elektroautos ab 2024 oder 2025, wenn die Leasingrückläufer der vergangenen Jahre auf den Markt kommen.

Bislang werden reine Elektroautos überproportional oft an Privatpersonen verkauft. Dies verzögert jedoch ihren Einzug in den Gebrauchtwagenmarkt, da private Käufer ihre Fahrzeuge nach Angaben des Marktbeobachters DAT im Durchschnitt länger halten.

Herausforderungen und Vorteile von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen

Nun stellt sich die Frage, warum sind Elektrofahrzeuge als Dienstwagen für Unternehmen so attraktiv? Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Vorteilen für die Mitarbeiter, über Kosteneinsparungen für das Unternehmen, bis hin zur Verbesserung des Unternehmensimages. Mitarbeiter profitieren beispielsweise von geringeren Betriebskosten und der Möglichkeit, das Fahrzeug auch privat nutzen zu können. Unternehmen können durch die Nutzung von Elektrofahrzeugen ihre Betriebskosten senken, da die Wartungskosten für diese Fahrzeuge in der Regel niedriger sind als für Verbrennungsfahrzeuge. Darüber hinaus können sie ihren Beitrag zum Klimaschutz unterstreichen und so ihr Image verbessern.

Es gibt jedoch auch einige Herausforderungen, die mit der Nutzung von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen verbunden sind. Dazu gehören die begrenzte Reichweite, längere Ladezeiten im Vergleich zum herkömmlichen Tanken und die Notwendigkeit, eine geeignete Ladeinfrastruktur bereitzustellen. Diese Nachteile können jedoch durch die Vorteile, die Elektrofahrzeuge bieten, ausgeglichen werden und sollten nicht als Hindernis für deren Nutzung betrachtet werden.

Voraussetzung für die Akzeptanz sind entscheidend

Das wichtigste zur Integration von Elektrofahrzeugen in die Flotte ist aber mehr Verständnis, mehr Informationen für Fahrer, einheitliches Anrechnungssystem für das (öffentliche) Aufladen und natürlich die passende Ladeinfrastruktur. Das gilt für den Unternehmenssitz, ggf. aber auch für das Laden von Mitarbeitern zu Hause. Oft einher gehen muss auch das andere Denken. Das heisst z.B. Pausen unterwegs mit dem Aufladen zwischendurch verbinden.

Schlussfolgerung: Die Rolle der Elektrofahrzeuge in der Erreichung der Klimaziele

Die Diskussion um Vor- und Nachteile von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen zeigt, dass es kein einheitliches Bild gibt. Es ist jedoch klar, dass sie eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen können und dass es notwendig ist, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um ihre Nutzung zu fördern.

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