Deutschland und die Herausforderung der Energiewende

Deutschland rangiert im europäischen Vergleich zur Energiewende auf einem mittleren Platz, wie eine Studie zeigt. Trotz hoher gesellschaftlicher Akzeptanz für die Energiewende besteht Aufholbedarf bei der Verbreitung von Smart Metern und Wärmepumpen. Deutschland hat signifikante Fortschritte bei der Investitionsattraktivität gemacht und strebt an, bis 2023 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen.

In der Landschaft der europäischen Energiepolitik nimmt Deutschland eine Position ein, die durchaus Raum für Verbesserungen bietet. Dies ist das Kernergebnis einer Analyse, die von der renommierten britischen Organisation für erneuerbare Energien und saubere Technologien, der Association for Renewable Energy and Clean Technology, in Kooperation mit Eaton, einem führenden Unternehmen im Bereich Energiemanagement, durchgeführt wurde. In dieser Untersuchung wurden die Bedingungen für den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung in 14 europäischen Staaten detailliert bewertet.

Deutschland im europäischen Energiekontext

Auf einer Bewertungsskala von eins bis sechs erreicht Deutschland den vierten Rang und teilt sich diese Position mit Italien und Spanien. Dies stellt eine leichte Verbesserung gegenüber früheren Bewertungen dar. Besonders positiv ist die hohe gesellschaftliche Zustimmung zur Energiewende in Deutschland zu vermerken. Dennoch befindet sich Deutschland im Vergleich zu den Spitzenreitern Norwegen, Dänemark, Finnland und Schweden nur im unteren Mittelfeld. Länder wie Griechenland, die Schweiz und insbesondere Polen rangieren noch hinter der Bundesrepublik.

Indikatoren für die Energiewende

Der “Energy Transition Readiness Index” legt verschiedene Kriterien an, wie die gesellschaftliche Unterstützung, die Adaptionsfähigkeit an neue Technologien und die Flexibilität des Strommarktes. In Deutschland ist die Verbreitung von Smart Metern mit nur einem Prozent im Vergleich zu den skandinavischen Ländern, wo eine fast vollständige Abdeckung erreicht wird, als sehr niedrig einzustufen. Auch die Nutzung von Wärmepumpen ist in Deutschland weniger verbreitet – hier stehen 38 Geräte pro 1000 Haushalte im starken Kontrast zu den Zahlen in Norwegen, Schweden und Finnland.

Fortschritte und Potenziale

Trotz dieser Herausforderungen ist Deutschland führend bei der Steigerung der Attraktivität für Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien, ein Fortschritt, der neben Großbritannien als signifikant erachtet wird. Um die Schwankungen in der Energieerzeugung, insbesondere aus Wind- und Solarenergie, auszugleichen und die Netzstabilität zu gewährleisten, ist die Förderung von Stromspeichern von entscheidender Bedeutung.

Deutschlands Rolle im erneuerbaren Energiemarkt

Mit dem größten Strommarkt unter den untersuchten Ländern und einem Anteil von 45 Prozent erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch im letzten Jahr – eine Steigerung von 41 Prozent im Jahr zuvor – nimmt Deutschland eine führende Rolle ein. Die Bundesregierung hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2023 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Für das Jahr 2030 wird ein Energieverbrauch von 658 Terawattstunden prognostiziert, was bedeutet, dass die Erzeugung erneuerbarer Energien um 276 TWh gesteigert werden muss, um dieses Ziel zu erreichen.

Quelle: dpa

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